Donnerstag, 1. März 2012

Ein sechster Eintrag über eine ziemlich blau-schwarze Woche; von der Tour nach Wuppertal, dem Nachholspiel gegen die Fohlen und einem latscho Kinofilm

Nachdem die TuS bereits unter der Woche im Rheinlandpokal die SG Mülheim-Kärlich mit 4:0 aus dem Wettbewerb gefegt hatte, hoffte der optimistische TuS-Fan nun auf eine Weiterführung des Aufwärtstrends beim Regionalligaspiel in Wuppertal.
Um kurz nach zehn Uhr morgens trafen sich also die, die beschlossen hatten, mit dem Bus die Reise nach Wuppertal anzutreten, auf dem Parkplatz am Stadion – man kennt sich, meistens sind es dieselben; auf diesem Wege mal ein paar Grüße an euch, ihr seid toll!

Die Fahrt verlief ziemlich entspannt und spaßig, auch die Irrfahrt quer durch Wuppertal war sehr amüsant. Schließlich hatte der Bus sein Ziel gefunden und der blau-schwarz-beschalte Inhalt des Fanbusses leerte sich auf die Straße. Vor dem Stadioneingang wurde dann noch schnell das letzte Bier getrunken und sich dann durch die obligatorische Sicherheitskontrolle begeben.
Da die Zeit bereits ziemlich weit vorgeschritten war, wurde, kaum, dass ich den Block betreten hatte, die Partie angepfiffen. Rückkehrer Stefan Haben bestritt heute sein erstes Regionalligaspiel im Trikot der TuS und Michael Stahl übernahm für den nach seiner Verletzung lediglich auf der Bank sitzenden Angelo Barletta wieder die Kapitänsbinde.
Das Spiel gestaltete sich anfangs noch wenig aufregend, da sich beide Mannschaften in der Anfangsphase nicht viel schenkten. In der vierzehnten Minute dann der erste Schreckmoment, als nach einem Ballverlust Michael Stahls der Wuppertaler und Ex-Koblenzer Knappmann den Ball beinahe im Koblenzer Kasten unterbrachte.
In der Folge die Gastgeber leicht dominanter, aber die TuS hielt immer dagegen und versuchte, durch gelegentliche Konter Akzente zu setzen. Jedoch blieb es bis zum Pausenpfiff beim torlosen Remis.
Die zweite Halbzeit wurde praktisch mit einem Paukenschlag eingeleitet: die TuS konnte nach einem wunderschön ausgespielten Spielzug nach einem Kopfball das 1:0 markieren, Torschütze war unser Toptorschütze Michael Stahl, der jetzt mit sieben Treffern die interne Torschützenliste anführt.
Die Partie entwickelte sich zu einer von der flotten, spannenden Sorte mit vielen Chancen. Soviel Drama, wie dann aber nach der gerechtfertigten, aber unnötigen roten Karte von Johannes Göderz nach einem Tritt an seinem Gegenspieler noch aufkam, hätte das Nervenkostüm einiger TuS-Fans dann aber nicht gebraucht, denn so musste die TuS etwas mehr als dreißig Minuten in Unterzahl die Wuppertaler Angriffe abwehren.

Es wurde auch wie erwartet noch sehr brenzlig, besonders beim Pfostentreffer der Wuppertaler kurz vor Schluss blieb unter anderem mir beinahe das Herz stehen.
Doch die Mannschaft kämpfte mit großem Engagement – aber auch mit Aktionen hart an der Fairplay-Grenze, wie Kadir Yalcins gelbe Karte durch zu langes Trödeln – doch schließlich beendete der Schiedsrichter die Partie und somit durfte die TuS den zweiten Saisonsieg in der Regionalliga feiern. Kaum war der Pfiff ertönt, stürmten die etwa 200 mitgereisten Koblenzer Anhänger nach unten zum Zaun, um die Mannschaft abzuklatschen und mit ihnen das Erfolgserlebnis gebührend zu bejubeln.
Anschließend ging es gutgelaunt zurück zu unserem Fanbus. Die Rückfahrt verlief schneller als die Hinfahrt, im Fanbus waren alle müde wegen des aufregenden Spieles aber auch schrecklich glücklich. Es war wunderschön, wieder einmal mit drei Punkten von auswärts wieder in Koblenz einzufahren, bis zu diesem Tag hatte es ein Jahr gebraucht. Als dann am Sonntag auch noch die Koblenzer U23 durch einen 3:1 Sieg in der Rheinlandliga von den Abstiegsplätzen klettern konnte, war das Fußballwochenende perfekt.

Am Stadion angekommen wurde sich verabschiedet – aber am Dienstag würde man sich schon wiedersehen, denn dann stand das Nachholspiel gegen die Gladbacher Reserve daheim auf dem Oberwerth an.

Zweitausendeinhundertachtundzwanzig Zuschauer hatten sich also drei Tage später im heimischen Rund eingefunden und hofften auf einen weiteren Sieg.
Patrick Nonnenmann seine Sperre ausgesessen und war wieder im Kader und Johannes Göderz war durch seine rote Karte logischerweise nicht dabei, für ihn gab der junge Lukas Klappert sein Startelfdebüt in der Abwehr.
Die Gladbacher Reserve startete stärker in die Partie als die TuS, doch diese erkämpfte sich mit der Zeit immer mehr Anteile und konnte auch einige Chancen für sich verbuchen – allerdings fiel kein Tor. Chancen wie von Michael Stahl nach Zuspiel von Mineiro blieben ungenutzt.
Mönchengladbach schaffte es dennoch noch vor dem Pausenpfiff, in der 43. Minute das Führungstor zu erzielen. Tolga Cicergi konnte einen nach einem Eckball abgefangenen Ball mit einem harten Schuss optimal verwerten und ließ Kadir Yalcin keine Chance.
Also ging es mit Rückstand in die Pause, und es blieb nur darauf zu hoffen, dass Trainer Michael Dämgen den Jungs in der Halbzeitpause die richtigen Worte für die zweite Spielhälfte mitgab.
Jedoch passierte in der 49. Minute das, was eigentlich vermieden werden sollte. Jung-Hun Kim konnte in der 48. Minute seine Gelegenheit zum Ausgleich nicht nutzen und im Gegenzug erzielte Fabian Bäcker das 2:0.
Die TuS ließ sich durch diesen Nackenschlag allerdings nicht beirren und wurde immer stärker und dominanter. Lediglich der Ball wollte nicht ins Tor, Tokio Nakai (54.) und Jura Gros (59.) fanden in Gladbachs Keeper Blaswich ihren Meister.
Einzig Thomas Klasen konnte an diesem Abend den Torwart überwinden, in der 66. Minute war es soweit. Michael Stahl brachte den Ball in den Strafraum, Jung-Hun Kim schaffte es im allgemeinen Durcheinander, den Ball zu Thomas Klasen weiterzuleiten und der haute einfach drauf.
Die trotz des Rückstands gute Stimmung erhielt durch den Anschlusstreffer noch einmal einen Antrieb – die Fans peitschten ihre Mannschaft immer weiter lautstark nach vorne, in der Hoffnung auf den Ausgleich. Genug Chancen waren ja gegeben.
Doch die Zeit verrann schnell und trotz weiterer guter Gelegenheiten stand es kurz vor Schluss noch 2:1. Es wurde noch einmal hektisch auf dem Platz, sogar Kadir Yalcin wagte sich bis an die Mittellinie vor. Leider brachte es alles aber nichts mehr, der Schiedsrichter beendete nach vier Minuten Nachspielzeit die Partie und die Gladbacher nahmen drei Punkte mit nach Hause.
Allerdings hatte sich die Mannschaft ihren Applaus trotz allem redlich verdient, denn es war erneut eine ansprechende Vorstellung, die aufzeigt, dass sich das Team langsam findet und einen auf eine bessere Rückrunde hoffen lässt.
Wir glauben an euch, Jungs! Ihr schafft das!

Am Mittwochabend ging diese fußballverseuchte Woche in die nächste Runde: die Vorpremiere von Julian Tureks Kinofilm „LATSCHO – Ein Jahr mit der TuS“ stand an und so fanden sich ab achtzehn Uhr viele Leute rund um die TuS und auch einige Ehemalige im OdeonApollo-Kino in Koblenz ein, um den Film gemeinsam anzuschauen. Anwesend waren die aktuelle Mannschaft und ein Großteil der Mannschaft von letztem Jahr… aber auch zwei Spieler aus Zweitligazeiten hatten den Weg zurück nach Koblenz auf sich genommen: Zoltan Stieber und Benni Lense waren auch gekommen um sich den Film anzugucken.
Kurzfristig absagen mussten leider Petrik Sander und Milan Sasic, was sehr schade war, da beide als Teil der TuS-Familie ebenfalls im Film zu sehen sind. Aber auch so hatte die Vorpremiere den Charakter eines großen Familientreffens, bei dem sich alle mit allen unterhielten und es teilweise so wirkte, als seien die Ehemaligen niemals weggewesen.
Zum Film kann ich nur sagen: GEHT HIN UND SCHAUT ES EUCH AN. Am besten mehrmals. Es ist richtig richtig richtig toll: witzig und erheiternd, weil man die Jungs von damals und heute hinter den Kulissen beobachten kann, sich eventuell an die Tage zurückerinnert oder sich vielleicht auch ein- oder zweimal selber auf der Leinwand entdeckt, aber auch traurig, wenn man beispielsweise wieder erleben muss, wie die Mannschaft das Rheinlandpokalfinale gegen Trier verloren gibt und kurz danach alles auseinanderfällt.
Von mir gibt es eine dickes Lob und ein noch dickeres Danke an Julian und seine Helfer, die mit geringen Mitteln ein solch tolles Ergebnis, ein solches Geschenk an alle die, die die TuS Koblenz lieben, auf die Leinwand gebracht haben und einmal wieder einmal vor Augen führen, warum man sich jede Woche wieder ins Stadion quält: weil die TuS einfach ein total geiler Verein ist.

Weiter geht es jetzt Samstag mit dem Heimspiel gegen Kaiserslautern II. ALLE INS STADION!

liebe Grüße,
eure Ju :)