Samstag, 31. August 2013

6. Spieltag der Regionalliga Südwest 2013/2014: Eintracht Trier - TuS Koblenz 2:0

Dieses Mal gab es keine Punkte für die TuS in Trier. Die Mannschaft hat zwar gekämpft, war letztendlich vor dem Tor aber nicht zwingend genug. So schlugen eben die Hausherren zwei Mal eiskalt zu, wie es nun einmal so oft passiert.

Die Tour begann für die, die sich mit dem DKF-Bus auf den Weg nach Trier machten, um sechzehn Uhr am Stadion Oberwerth. Der Bus war fast bis zum letzten Platz gefüllt und es herrschte verdammt gute Stimmung und Vorfreude auf die Partie im Moselstadion, die selbst nach einem längeren und einem kürzeren Stau und dem Entschluss, dieses Mal auf eine Raucherpause zu verzichten, nicht verdorben werden konnte.
Als wir direkt vor den Toren des Moselstadions aus dem Bus stiegen, waren wir dennoch beinahe die ersten Gästefans am Kassenhäuschen.
Positiv: es war nur sehr wenig Polizei zugegen und die Anwesenden verhielten sich unauffällig.

Ein paar Minuten nach unserer Ankunft kamen auch die an, die mit dem Sonderzug nach Trier angereist waren. Eine lange Schlange bildete sich vor dem einzigen Kassenhäuschen, sodass manche noch einen Abstecher in die genau gegenüberliegende Kneipe machten.

Der Anpfiff erfolgte etwa fünfzehn Minuten später, damit alle 2352 Zuschauer, darunter die knapp 400 Schängel-Anhänger noch rechtzeitig vor Anpfiff ins Stadion kamen.

Bei den Mannschaftsaufstellungen keine Überraschungen: Teamchef Nessos schickte die gleiche Elf wie beim letztwöchigen Sieg gegen Neckarelz auf das Feld, auf der Gegenseite spielte Ex-Koblenzer Lars Bender nach seinem Tor gegen Neckarelz bei Trier von Anfang an.

Die ersten paar Minuten des Spiels waren eine Art Findungsphase, beide Teams waren gleichauf und belauerten einander, ehe sich schließlich ein für das ganze Spiel andauerndes Übergewicht zugunsten der Trierer einstellte. Und das, obwohl die TuS gefühlt zwei Drittel Ballbesitz hatte.


Die TuS konnte immer wieder Angriffe verbuchen, doch leider endeten viel zu wenige vor dem Tor, da die Trierer Abwehr sehr gut arbeitete und die meisten Bälle abfangen konnte.
In der 19. Spielminute schlug Trier dann zu: nach einer Ecke konnte die Abwehr den ersten Angriff zwar abwehren, aber der Nachschuss von Christoph Buchner aus sechs Metern saß dann.
Danach präsentierte die TuS sich kurz ziemlich verunsichert, während Trier die eigenen Spielanteile ausbaute, doch dann folgte eine Drangphase der Schängel bis zum Ende der ersten Halbzeit.

Dennoch wurde es in der 30. Minute eng für die Trierer, als ein Dzaka-Freistoß gefährlich in den Torraum kam und Andre Marx den Ball knapp nicht erreichte.
In der 37. Minute traf Patrick Stumpf nur den Pfosten und noch einmal drei Minuten später die bisher dickste Chance für die TuS, als Bartsch von außen in den Trierer Sechzehner flankte, Patrick Stumpf den Ball an Dimitrios Ferfelis weiterleitete und der ein paar Meter vor dem Tor knapp am Ball vorbei rutschte.

Dann passierte das, was jeder Fußballfan von irgendwoher schon kennt: die eigene Mannschaft hat Chancen, ein Tor zu erzielen, vergibt diese alle und im Gegenzug macht dann der Gegner ein Tor.
Genau so war es hier auch: in der 44. Spielminute, also im denkbar unpraktischsten Moment für eine Mannschaft, die in Rückstand liegt, aber dem Treffer zum 1:1 ziemlich nahe ist, zog Matthias Cuntz aus 25 Metern vor dem Koblenzer Kasten einfach mal ab; der Ball prallte an den Innenpfosten und von dort ins Tor – ohne die kleinste Chance für Dieter Paucken, diesen zugegebenermaßen ansehnlichen Treffer zu verhindern.

Nach der Pause hatte Trier dann definitiv mehr vom Spiel.
Quotschalla konnte in der 55. Minute beinahe das 3:0 erzielen, doch der Ball ging aus 17 Metern geschossen zum Glück für die TuS an den Pfosten.
In der 66. Minute erneut Quotschalla. Der Ex-Schalker wurde von Kapitän Abelski bedient und setzte den Ball aus spitzem Winkel knapp über die Latte

Die TuS hatte direkt im Anschluss nach einem Freistoß noch einmal die Chance zum 2:1, Patrick Stumpf konnte den Ball aber nicht im Trierer Kasten unterbringen.

Was mir auffiel, war, dass meist bis zur Mittellinie schnell über außen gespielt, dann jedoch meist in die Mitte Richtung Mittelkreis gelaufen und der Ball nach vorne gekloppt wurde, woraufhin der Ball dann immer postwendend wieder zurückkam – wenn der Ball nicht zuvor durch einen Fehlpass verloren wurde oder die Trierer dem Ballführenden das Spielgerät abluchsen konnten.

Kein Wunder, dass die TuS in dieser Phase nur noch durch Standards gefährlich war. Aber auch dort eher bei langen Freistößen als bei Ecken: die kurz gespielten Ecken versandeten oft irgendwo und die langgespielten konnte Keilmann zumeist ohne Probleme aus der Luft pflücken, da alle sowieso mit Drehung zum Tor in den Sechzehner kamen. Ich bin nicht Vangi Nessos, vielleicht sollte die TuS aber wieder Ecken einüben, die vom Tor weggehen, dass der Torhüter sie nicht direkt fangen kann.

Dieter Paucken konnte noch mehrere potenzielle Treffer für Trier entschärfen, Julius Duchscherer kam für die TuS zu seinem Regionalligadebüt, aber mehr passierte nicht mehr; es blieb beim 2:0.
Damit war die Chance für die Schängel vertan, die Zweifler weiter zu besänftigen und noch weiter Selbstvertrauen zu tanken.

Das Beste am gestrigen Abend waren aber zweifellos unsere Fans. Die Choreografie beim Einlaufen mit Spruchband und Fahnen war einfach nur verdammt schön und wirklich eindrucksvoll, genauso wie die Lautstärke, mit der die gesamten neunzig Minuten und auch noch zwanzig Minuten darüber hinaus gesungen wurde. Ebenso toll war es, dass durch die Choreo viel mehr Fahnen über das gesamte Spiel hinweg zu sehen waren als gewöhnlich.
Ich saß etwa in der Mitte zwischen den beiden Fanlagern und nicht nur in meinen Augen haben wir Koblenzer die Trierer supportmäßig – vom Aussehen her genauso wie lautstärketechnisch – gestern so richtig in die Tasche gesteckt, und das, obwohl das Trierer Fanlager, anders als die Koblenzer, noch ein Dach über dem Kopf hatte.
Der Support war einfach hammer. Ich bin verdammt stolz auf alle, die Teil davon waren. Vielen, vielen Dank dafür.


Fazit: Man muss einfach zugeben, dass Trier besser gespielt und infolgedessen auch verdient gewonnen hat, so blöd das für einen TuS-Fan halt auch ist. Der Schuss zum 2:0 war dann noch einer von der 'Heute klappt auf der anderen Seite einfach alles'-Sorte.

Aber die Jungs haben gekämpft wie Sau. Und in meinen Augen war die Taktik des neuen Trainers, das schnelle und kurze Passspiel, schon in Teilen erkennbar. Die Mannschaft hat allerdings noch einen langen Weg vor sich, ehe die Bewegungsabläufe alle sitzen, aber wer verlangt bitte, dass nach zwei Wochen alles schon einwandfrei klappt? Das funktioniert nirgendwo, nicht einmal beim FC Bayern, also bitte.
Jetzt gilt es, sich konzentriert auf das Spiel gegen die Zweitvertretung des 1. FC Kaiserslautern vorzubereiten, das bereits am kommenden Dienstag, den 3. September um 19.00 Uhr im Stadion Oberwerth stattfinden wird.

Hoffentlich finden wieder so viele Fans ins Stadion, trotz der aktuellen Lage und dem unattraktiven Gegner und sorgen für eine annähernd gute Stimmung im Rund. Denn wie man am gestrigen Support sehen kann: der Verein lebt!

Bis Dienstag also,
Grüße, eure Jule :)

Donnerstag, 29. August 2013

Ausblick: 6. Spieltag RL Südwest 13/14: Eintracht Trier - TuS Koblenz -- Zahlen und Fakten zum Spiel


Am morgigen Freitag, den 30. August 2013 trifft die TuS in ihrem sechsten Ligaspiel der Saison im Moselstadion auf die Trierer Eintracht. Nach dem Sieg gegen die SpVgg Neckarelz ist dieses Spiel nun eine erste Bewährungsprobe für das zuletzt siegreiche Team, ihr Erfolgserlebnis in einen Aufwärtstrend auszubauen.

Das letzte Ligaspiel der Eintracht war ebenfalls gegen die Spielvereinigung Neckarelz, diese trafen am Dienstag in einer Nachholpartie im Sandhausener Hardtwaldstadion aufeinander. Der SpVgg fehlten die zwei Akteure, die beim Spiel in Koblenz mit Rot bzw Gelb-Rot vom Platz mussten, dennoch endete die Partie 1:1. Das Tor für die Eintracht erzielte der ehemalige Kowelenzer Jung Lars Bender.

Die TuS hat nach dem fünften Spieltag einen Sieg, ein Unentschieden, drei Niederlagen und ein Torverhältnis von 4:7 zu verzeichnen, befindet sich damit auf dem 13. Tabellenplatz.
Eintracht Trier hat von den bisher ausgetragenen Partien eines verloren, bei zweien unentschieden gespielt und zwei gewonnen. Mit acht Punkten und einem Torverhältnis von 9:6 befinden sie sich auf dem siebten Tabellenplatz.


In den letzten sechs Aufeinandertreffen beider Mannschaften in der Liga konnte die Trierer Eintracht nie gegen die TuS gewinnen: drei mal war die TuS siegreich, das letzte Mal vor knapp einem Jahr, am 21.09.2012, als die TuS im ersten Spiel unter Peter Neustädter als Übungsleiter 0:1 im Moselstadion gewinnen konnte. Die anderen drei Partien gingen alle unentschieden aus.
Im Rheinlandpokal sieht es dafür anders aus, dort konnte Eintracht Trier in den letzten Jahren die Koblenzer gleich zwei mal aus dem Pokal werfen.

Der beste Torschütze auf Seiten der TuS ist Dimitrios Ferfelis mit zwei Treffern, auf Seiten der Trierer führt Alon Abelski mit drei Toren die interne Torschützenliste an.

Was Verletzte angeht, so hieß es auf der Pressekonferenz, werden Takuya Takakashi und Ideal Iberdemaj wohl lange ausfallen, während Jerome Assauer und Daniel Neustädter Freitag zumindest einsatzbereit. sein dürften.
Auf Trierer Seite fällt Stammtorhüter Andy Lengsfeld aus, ihn wird Ersatzmann Chris Keilmann vertreten.

Gesperrte Spieler gibt es auf beiden Seiten keine zu verzeichnen.


Auf einen Ausgang des Spieles zu tippen fällt mir wieder nicht leicht, ich persönlich schaue aber mit Optimismus auf die Partie. Zwar eher, weil ich mich auf ein schönes Fußballspiel mit Stimmung freue als dass ich von einem Sieg ausgehe, auch wenn ich glaube, dass drei Punkte durchaus drin wären, würde die Mannschaft eine neunzigminütige Version der ersten fünfundvierzig Minuten gegen Neckarelz abliefern.
Aber für mich zählt Trier ja dieses Jahr zu den Favoriten der Liga, da sie eine wirklich starke Mannschaft zusammengestellt haben. Zudem sind Auswärtsspiele im Moselstadion immer richtig schwer zu bestehende Spiele und nach dem schwachen Auftritt in Sandhausen gegen Neckarelz wird die Eintracht-Elf wahrscheinlich alles dafür tun, die drei Punkte in Trier zu halten.
Nichtsdestotrotz bin ich davon überzeugt, dass wir am Freitagabend eine Schängel-Elf sehen werden, die top auf dieses Spiel eingestellt wurde und bis zur letzten Minute kämpft, tatkräftig unterstützt von ganz vielen mitgereisten Koblenzern.

Auf dass es ein schöner Fußballabend mit gutem Ausgang für uns Schängel wird,
man sieht sich in Trier!
Liebe Grüße, eure Jule :)









Mittwoch, 28. August 2013

5. Spieltag der Regionalliga Südwest 2013/2014: TuS Koblenz - SpVgg Neckarelz 3:1

Da sind sie nun endlich, die ersten drei Punkte für die TuS - für jeden, der es mit der TuS hält, eine große Erleichterung. Denn die Mannschaft hat nicht nur mit diesem Sieg angemessen auf den immensen Druck reagiert, der auf ihren Schultern lastete, sondern auch in der Tabelle einen ersten Schritt nach vorne getätigt. Zwar hat die TuS immer noch nur vier Zähler auf dem Punktekonto, aber jede lange Reise beginnt mit kleinen Schritten, wie man so schön sagt.

Teamchef Evangelos Nessos stellte die Mannschaft im Vergleich zur Vorwoche um. Daniel Neustädter, Ideal Iberdemaj und Takuya Takahashi schieden alle verletzungsbedingt aus, dafür rutschten Jo Göderz, Anel Dzaka und Dimitrios Ferfelis wieder ins erste Aufgebot.


Ungefähr 1560 Zuschauer fanden an diesem Tag bei grauem Wetter und der Aussicht auf Regen den Weg auf's Oberwerth, um die TuS gegen die bis dato noch ungeschlagenen Gäste aus Neckarelz zu unterstützen, ansonsten waren noch etwa zwanzig Neckarelzer anwesend.
Niemand wusste so genau, was ihn jetzt in den folgenden neunzig Minuten erwarten würde und auch, wenn der Grundtenor optimistisch war, der Hintergedanke, dass es so langsam richtig um die Wurst ging, in allen Köpfen vorhanden.



Kaum war das Spiel angefangen, dann die Überraschung: Die TuS legte los, und zwar in einem Tempo, dass in dieser Saison bei Spielen mit Koblenzer Beteiligung meist nur auf Gegnerseite zu finden gewesen war, wenn überhaupt. Sogar die Fehlpässe hielten sich in Grenzen und das Umschalten von Defensive auf Offensive ging deutlich schneller vonstatten als in all den Partien zuvor.
Neckarelz schien mit der Quirligkeit des Koblenzer Spiels in der Anfangsphase seine Probleme zu haben und schwächte sich sogar noch selber, ehe sie sich der Spielweise der Gastgeber anpassen konnten. Das geschah in Person von Verteidiger Ugurtan Kizilyar, der in der 14. Spielminute einen Schuss von Patrick Stumpf mit der Hand auf der Linie klärte und infolgedessen die Rote Karte sah.
Zudem bekam die TuS noch einen Strafstoß zugesprochen, den Dimitrios Ferfelis verwandeln konnte.


Die Führung war zwar verdient, fiel aber irgendwie doch unter die Kategorie Gastgeschenk von Neckarelz. Außerdem war es das zweite Tor der TuS in dieser Saison überhaupt und das zweite von zwei Elfmetertoren, die die TuS in dieser Saison erzielt hatten – oder anders gesagt hatte die TuS bis dahin lediglich vom Elfmeterpunkt einnetzen können. Und auch, wenn die TuS seit Anfang des Spiels auf das gegnerische Tor drängte und auch einige Torchancen verbucht hatte, war die rote Karte das, was die TuS erst so richtig ins Rollen brachte.
Neckarelz wechselte, doch das half auch nichts mehr: in der 20. Spielminute konnte Dimitrios Ferfelis nachlegen und den Spielstand auf 2:0 erhöhen. Das war das erste nicht vom Punkt erzielte Tor der TuS in dieser Saison und sogar ein richtig schönes: nach einem Ballverlust der SpVgg-Abwehr kam Ferfelis freistehend an den Ball und ballerte den Ball ins Netz.

Geil. Und ratet mal, wer da gerade am Bierstand war .__.

Die TuS machte weiter das Spiel und in der 38. Minute konnte Patrick Stumpf nach einem Freistoß von Anel Dzaka das 3:0 mit dem Kopf erzielen.
Es ging mit dem 3:0 in die Pause, eigentlich hätte die TuS sogar noch viel höher führen müssen.

Nach dem Wechsel ein verändertes Bild: die TuS präsentierte sich nicht mehr so dominant wie in der ersten Hälfte und ließ Neckarelz mehr vom Spiel. Diese kamen nun auch mehrmals vor das Tor von Dieter Paucken, doch konnten nichts zählbares aus ihren Chancen herausholen.



In der 63. Minute dezimierte sich Neckarelz erneut, es flog Jonas Kiermeier mit Gelb-Rot vom Platz, nachdem er Kevin Lahn am Trikot festgehalten hatte.
Ab hier hätte die TuS das Spiel wieder an sich reißen müssen, da sie zwei Mann mehr auf dem Platz hatte. Leider konnte die Mannschaft die numerische Überlegenheit nicht in weitere Tore ummünzen, auch wenn die Chancen dazu gegeben waren.
Neckarelz' Spiel beschränkte sich nur noch darauf, hinten zu mauern und vorne eventuell Nadelstiche setzen zu können, um das ganze nicht in einem Debakel enden zu lassen.

Leider, wie man aus Sicht der TuS sagen muss, ging diese Taktik voll auf. Nach einer vergebenen Chance zum 4:0 bekamen die Gäste einen Freistoß zugesprochen, den Denis Bindnagel im Koblenzer Gehäuse unterbringen konnte.

Auch die Einwechslungen von Kerim Arslan und Jerome Assauer änderten nichts mehr, es blieb beim 3:1.
So muss die TuS sich zur Abwechslung sogar einmal vorwerfen lassen, nicht noch höher gewonnen zu haben. Die Leistung in der zweiten Halbzeit, speziell nach dem zweiten Platzverweis für die SpVgg verdeutlichte nur zu gut, dass ein Trainerwechsel vielleicht neue Impulse setzen kann, die Probleme aber nicht innerhalb von ein paar Tagen ausgemerzt werden können.
Mal davon abgesehen, dass die Spielvereinigung Neckarelz sich ja beinahe selbst besiegt und die TuS die Geschenke oft einfach nur dankbar angenommen hat.
Ich bin aber sicher, dass man sich in der Mannschaft darüber im Klaren ist.

Fazit: Man sollte den Sieg also nicht überbewerten. Um in Jubelstürme auszubrechen ist es definitiv noch zu früh. Es war ein Anfang und natürlich der bestmögliche Einstieg für Vangi Nessos als Teamchef, aber die Mannschaft wird noch härteren Gegnern begegnen, gegen die eine solche zweite Hälfte wie gegen Neckarelz eine Niederlage bedeuten kann. Nicht immer hat die TuS ein solches Übergewicht auf dem Feld, oft genug wird die Mannschaft noch in Rückstand geraten und wird selber strampeln und kämpfen müssen, um nicht völlig unterzugehen. Wir hatten in dieser Saison bisher zwei Extreme: beinahe kampfloses Untergehen gegen Offenbach, Homburg und Kassel und die Punktgewinne gegen Freiburg II und Neckarelz, bei denen der Gegner noch tatkräftig nachhalf, der TuS mal ein paar Punkte zu überlassen.
Es wäre schön zu sehen, wenn wir miterleben, dass die Mannschaft auch ohne Schiedsrichterentscheidungen und Fehlern des Gegners ein Spiel gewinnt.
Aber das wird genauso noch kommen wie Niederlagen, nach denen man denkt, die Mannschaft hätte überhaupt nichts gelernt.

Als nächstes steht nun also das schwierige Spiel in Trier an.
Es ist zu hoffen, dass wir Koblenzer Gästeblock vollkriegen, genug Mitfahrgelegenheiten (Fanbus, Sonderzug, Fahrgemeinschaften) gibt es ja.
Also alle nach Trier!

Bis dann,
Grüße, eure Jule :)

Donnerstag, 22. August 2013

Ausblick: 5. Spieltag RL Südwest 13/14: TuS Koblenz - SpVgg Neckarelz -- Zahlen und Fakten zum Spiel

Am Sonntag, den 25. August trifft die TuS um 14 Uhr im Zuge des fünften Spieltags der Regionalliga Südwest im heimischen Stadion Oberwerth auf die Liganeulinge der Spielvereinigung Neckarelz. Zudem ist es das erste Spiel des neuen Koblenzer Teamchefs Evangelos Nessos, der unter der Woche den beurlaubten Peter Neustädter in dessen Positionen beerbte.

Die Begegnung ist für die Teams eine Art Premiere, die TuS und die SpVgg sind vor dieser Partie noch nicht gegeneinander angetreten.
Für Neckarelz ist es erst das dritte Spiel der Saison, , da der zweite und der dritte Spieltag auf jeweils spätere Termine verlegt wurden.
Die Mannschaft von Trainer Peter Hogen befindet sich nach einem 1:1 Unentschieden und einem 3:1 Sieg gegen Pfullendorf mit vier Punkten auf dem zehnten Tabellenplatz, während die TuS nach wie vor im Tabellenkeller auf dem sechzehnten Platz herumdümpelt und noch immer auf den ersten Sieg wartet.

Bester Torschütze bei Neckarelz ist Stürmer Bogdan Müller mit drei Treffern, von denen er zwei beim Sieg gegen Pfullendorf erzielte.
Einziger Torschütze bei der TuS Koblenz ist immer noch Jerome Assauer mit einem Treffer.

Sperren sind auf beiden Seiten nicht zu verzeichnen.

In Fankreisen denken einige Fans, dass Jungtalenten und Perspektivspielern wie Enrico Köppen und Burak Sözen, die beim letzten Spiel der U23 beide gut gespielt und außerdem zweimal getroffen haben, mal eine Chance gegeben wird, sich zu beweisen, was sich eventuell aufgrund der Verletztenlage – ob Jerome Assauer noch fit wird ist ungewiss, Ideal Iberdemaj fällt anscheinend aus, dazu die Langzeitverletzteb - sogar anbietet.


Eine Prognose werde ich dieses Mal nicht schreiben. Jedes Mal redet man sich den Mund fusselig und überlegt, entwickelt Strategien und kratzt seine letzten verbliebenen Hoffnungsreserven aus irgendeiner Ecke und dann kommt es doch immer genau so, wie man es nicht haben wollte.
Auch wegen des Trainerwechsels bin ich überhaupt nicht in der Lage, mir irgendein Bild von der Mannschaft zu machen.

Fest steht: Der TuS steht das Wasser mittlerweile schon fast bis zum Hals und Neckarelz hat trotz den zwei Spielen weniger genug Selbstvertrauen, um als gefährlicher Gegner zu gelten.
Nichtsdestotrotz müssen die Schängel am Sonntag punkten. Da führt einfach kein anderer Weg mehr dran vorbei, sonst wird es haarig.

Irgendwie erinnert mich die Situation so ein bisschen an die Hinrunde der Saison 2009/2010, vor deren Beginn große Pläne geschmiedet wurden von Platz 5 aufwärts und am Ende der Hinrunde hatte die TuS 12 Punkte auf dem Konto und war Vorletzter. Wie die Saison ausging wissen wir alle.
Hoffentlich hat der Verein mit der Beförderung Vangis alles richtig gemacht und wir dürfen uns am Ende der Saison beglückwünschen, noch rechtzeitig das Ruder herumgerissen zu haben.

Ich werde auf jeden Fall am Sonntag wieder im Block stehen und meine Mannschaft anfeuern, egal was kommt. Hoffentlich sieht man sich wieder im Stadion!

Liebe Grüße,
eure Jule :)

Mittwoch, 21. August 2013

Trainerentlassung bei der TuS Koblenz - Peter Neustädter muss gehen!


Dass Übungsleiter Peter Neustädter die Saison als Trainer der TuS nicht würde beenden können, hatte ich schon länger vermutet, dennoch war ich überrascht, als dann vorhin vom Verein verkündet wurde, dass man Neustädter mit sofortiger Wirkung beurlaubt habe.

Damit endet seine Trainerstation beim Verein von Rhein und Mosel nach knapp elf Monaten Amtszeit, die am 17. September 2012 begann, als er den zuvor entlassenen Michael Dämgen als Chefcoach ersetzte. Seitdem saß er bei 31 Ligaspielen auf der Trainerbank und holte mit der Mannschaft neun Niederlagen, sechs Unentschieden und sage und schreibe zwölf Siege in der vergangenen Saison. Doch nach drei Niederlagen und einem Unentschieden in vier Spielen und einer prekären Lage des Vereins, die keine schlechte Platzierung in der Liga zulässt, sah sich der Verein gezwungen, die Reißleine zu ziehen.

Am morgigen Donnerstag, den 22. August um 12 Uhr sollen auf einer Pressekonferenz im Pressecontainer im Stadion Oberwerth weitere Informationen zur Trainerbeurlaubung bekannt gegeben werden.

Vorerst übernimmt Co-Trainer Evangelos Nessos das Ruder und darf die Mannschaft auf das Spiel gegen die SpVgg Neckarelz am Sonntag einstimmen.

Manch einer mag ja behaupten, dass es nach vier Spieltagen noch ein wenig früh sei, andere halten dem entgegen, dass ein Punkt aus vier Spielen und keine Aussicht auf Besserung das Anzeichen dafür sei, dass der Trainer die Mannschaft nicht mehr erreiche und eine Entlassung das einzig Richtige sei. Wie sich die Dinge jetzt nach dem Rauswurf entwickeln, wird sich zeigen.
Ich habe im Moment weder ein gutes, noch ein schlechtes Gefühl, wenn man vom üblichen Berufspessimismus als TuS-Fan mal absieht, aber klar ist, dass die TuS diese Saison scheinbar ein Tanz auf dem Rasiermesser bevorsteht.

Ob es sich bei Evangelos Nessos um eine Dauerlösung handelt oder ein neuer Cheftrainer geholt wird, ist noch offen.
Trotzdem wird wild spekuliert, ob der Verein nicht demnächst bei Milan Sasic anrufen und ihn reaktivieren wird, da dieser vor kurzen in einem Interview noch angegeben hatte, sich eine weitere Trainertätigkeit bei der TuS durchaus vorstellen zu können.

Ich bin mal gespannt, wo das alles hinführt.
Meinen Vorbericht zum nächsten Ligaspiel werde ich vermutlich morgen oder übermorgen online stellen.

Grüße, Jule :)

Sonntag, 18. August 2013

4. Spieltag der Regionalliga Südwest 2013/2014: KSV Hessen Kassel - TuS Koblenz 0:1

Vorab einen Dialog, den ich kurz nach der Heimkehr nach Koblenz aus Kassel mit einer älteren Frau geführt habe, als diese mich auf der Hohenzollernstraße ansprach.
Sie sah mich mit meinem TuS-Trikot die Straße entlanggehen und fragte mich genau folgendes: „Hat die TuS heute... verloren?“
Daraufhin blieb mir nichts anderes übrig als zu bejahen und die Frau schüttelte den Kopf. „Kennt man ja mittlerweile.“, sagte sie dann und ging weiter.

Dieses kurze Gespräch fasst wunderbar zusammen, wie es im Moment um unsere geliebte Turn- und Spielvereinigung steht. Und welches Bild sie nach außen vermittelt.
Halleluja.


Es ist mittlerweile echt nur noch frustrierend. Denn mal wieder steht die TuS nach einem wirklich unterirdischen Spiel mit leeren Händen da.
Dabei waren im Vorfeld so schöne Reden geschwungen und Erwartungen geschürt worden, dass man jetzt so langsam auf den rechten Weg gefunden habe oder finden würde und diese schönen Worte wurden wohl eben der schönen Worte und der Hoffnung auf Besserung wegen von uns Fans auch geglaubt, wie man beispielsweise an meinem Vorbericht zum Spiel sehen kann.
Dabei hat sich genau genommen gar nichts verändert. Eher wurde alles noch viel schlimmer, denn von Woche zu Woche steigt der Druck für die Mannschaft und das macht es auch nicht gerade einfacher.

Aber wie immer von vorne. Und als kleine Vorwarnung, ich bin wirklich richtig richtig wütend und enttäuscht, was sich vielleicht auch in meinem Bericht niederschlägt. Könnte also sein, dass mir zwischendurch die objektive Sichtweise verloren geht, aber da ich auf die auch noch nie irgendwo Anspruch erhoben habe, ist das mir relativ schnurz.

Die Tour begann für uns Fans um 9:00 Uhr morgens am Stadion Oberwerth, von wo wir uns mit dem Fanbus in Richtung Nordhessen machten. Auch wie beim letzten Auswärtsspiel gegen Homburg schon blieb ein Teil der Sitze leer, leider.

Nach zwei Pausen kamen wir um genau 12:47 Uhr vorm Auestadion in Kassel an.
In Kassel schien die Sonne, es war nur wenig Polizeipräsenz zugegen, der Beamte, der kurz zu uns in den Bus stieg, ermunterte die Fanschar sogar dazu, sich noch, bis die Kassenhäuschen am Stadion öffnen würden, in die Kneipe am Stadion zu setzen und etwas zu trinken.
Im Vergleich zu Homburg kam man sich hier als Gästefan richtig willkommen vor.

Die Kneipe am Stadion stellte sich als zum Großteil mit Koblenzern bevölkert heraus.
Um kurz nach eins bildete sich dann vor dem einzigen Kassenhäuschen und dem einzigen winzigen Durchlass ins Auestadion eine große Fantraube und die drei Ordner waren sichtlich mit der Lage überfordert, was darin gipfelte, dass jemand entdeckte, dass das große Haupttor neben dem Einlass an sich geöffnet war und im nächsten Moment knapp hundert Koblenzer ohne sich ihr Ticket zu kaufen ins Stadion stürmten. Im Nachhinein können die sich aber fast beglückwünschen, für diesen Sommerkick keinen Geld ausgegeben zu haben. Ich hoffe nur, dass es für die Jungs nicht allzu schlimme Konsequenzen haben wird, da niemand wirklich zu Schaden gekommen ist.

Dann wurden die Aufstellungen durchgegeben und über meinem Kopf stand erneut ein großes Fragezeichen: auch, wenn man im Vorhinein schon wusste, dass mit Assauer und Dzaka zwei weitere angedachte Stützen des Teams angeschlagen waren, konnte ich mit unserer Startelf wenig anfangen, weil gerade an unserer Abwehr, der Achillesferse, wieder im Grunde nichts geändert worden war. Die Fans fragen sich zu recht, was an der letztjährigen Viererkette eigentlich so falsch ist, dass der Trainer sie in dieser Saison so auseinandergerissen hat, um sie mit einer zu ersetzen, die den Namen im Moment nicht wirklich verdient.



Das Spiel an sich war wie gewohnt: Dieter Paucken war trotz kleinerer Patzer mal wieder der beste Mann auf dem Platz, was eigentlich auch schon alles über die Abwehr sagt, was man wissen muss; das Mittelfeld fiel kaum auf und der Sturm fand gar nicht erst statt. Die Fehlpassquote war wie immer unglaublich hoch, es gibt noch immer fast keine Abläufe, die funktionieren, schnelle Konter scheitern am Wort „schnell“ und Ecken und Freistöße, vor gefühlten Ewigkeiten mal die Stärke der TuS, mit der sich ganze Spiele drehen ließen, landeten zwangsläufig in den Armen von Kassels Keeper Carsten Nulle.
Kassel war auch nicht viel besser.
Im Gegensatz zur TuS, die nur nebenher trabten und zuguckten, gingen diese aber in die Zweikämpfe und gewannen auch einen Großteil der Kopfballduelle.

Das torgefährlichste an der TuS war – ohne Witz – Andre Marx mit seinen Einwürfen in den gegnerischen Strafraum.

Admir Softic verursachte in der 30. Minute schließlich einen Elfmeter, den Kassels Andreas Mayer ohne Probleme verwandeln und die Nordhessen in Front bringen konnte.
Was folgte, war lange Zeit gar nichts.


Wenn ich den Bericht auf der TuS-Homepage lese, fühle ich mich irgendwie veralbert... Haben die ein anderes Spiel gesehen? Ich habe persönlich einen anderen Eindruck des Spiels und hab das Geschehen über die volle Spielzeit eigentlich immer gut im Auge gehabt.

" Ohne die verletzten Anel Dzaka (Oberschenkelprobleme) und Jerome Assauer (Leistenschmerzen) fand die TuS beim Regionalligameister der vergangenen Saison gut ins Spiel, ließ in der Defensive nichts anbrennen und tauchte über Kevin Lahn, Ideal Iberdemaj und Patrick Stumpf immer wieder gefährlich im Strafraum der Gastgeber auf." //Spielbericht tuskoblenz.de

Der nächste Satz führt das vorhergegangene dann auch in meinen Augen wieder vollkommen ad absurdum:

" Echte Torchancen blieben in den ersten 30 Minuten auf beiden Seiten aus." //Spielbericht tuskoblenz.de


Das passt doch irgendwie nicht zusammen, oder? Für mich zumindest nicht. Ich bin für Erklärungen dahingehend aber immer offen.

Außerdem - davon mal abgesehen, dass weder die Abwehr einen sonderlich soliden Eindruck machte, „immer wieder gefährlich im Strafraum der Gastgeber“? Im Ernst - die TuS?
Die einzige, richtig gefährliche Chance für die TuS gab es in der 90. Spielminute, als Ideal Iberdemaj einen Schuss nur um Haaresbreite am Tor vorbei ballerte und im Gegenzug hätte Kassel die TuS in Gestalt von Marcel Andrijanic beinahe mustergültig ausgekontert, wäre Dieter im Tor nicht gewesen.

Das war die letzte Chance in diesem Spiel und nicht wenige freuten sich, das Spiel endlich überstanden zu haben.

Selbst dem Inferno Koblenz war irgendwann wegen dem Grottenkick die Lust vergangen, sich noch weiter in der Hitze die Seele aus dem Leib zu brüllen. Ich kann's irgendwie nachvollziehen.


Die Mannschaft kam nach Abpfiff noch an den Zaun; Spieler wie Thomas Gentner, Stefan Haben und Jerome Assauer hörten sich die Vorwürfe der enttäuschten mitgereisten Fans an. Beleidigungen dem Team gegenüber gab es keine, letzten Endes doch nur Rückhalt für die kommenden Spiele; die Fans verabschiedeten sich mit Applaus und Anfeuerungen für ihr Team.
Doch die Bemerkungen im allgemeinen hatten fast alle denselben Konsenz: gegen Neckarelz muss eine drastische Veränderung im Auftreten der Mannschaft her und bestenfalls ein Sieg, damit in Zukunft, beispielsweise gegen Trier in zwei Wochen, die Mannschaft sich nicht restlos blamiert und damit die letzten Sympathien verspielt.

Es bleibt nicht viel mehr zu sagen als: schönes Stadion, attraktiver Gegner, gutes Wetter, guter Support der Fans, grauenhaftes Fußballspiel.

Die Rückreise verlief entspannt, viele im Bus hatten sich ihre gute Laune nicht vermiesen lassen. Wenigstens etwas.

Der Satz: „So lange ihr kämpft, dürft ihr verlieren“ ist nach einem Punkt nach vier Partien auch langsam nicht mehr gültig, denn anders als vor zwei Jahren, als der Abstieg fast unmöglich war, steht dieses Jahr viel mehr auf dem Spiel: es geht nicht nur um die Zugehörigkeit der TuS in der vierthöchsten Spielklasse und Abstieg oder nicht. Es geht um den gesamten Verein!
Die Vereinsführung hat vor der Saison offen gesagt, dass es ihr nicht gelungen ist, den Schuldenberg weiter zu verringern und noch immer ist das ganze Unterfangen Regionalliga für die TuS Koblenz ein Ritt auf der Rasierklinge. Am Besten wäre für die TuS noch, den Aufstieg verfrüht unter Dach und Fach zu bekommen, aber wer sich die Spiele anguckt oder die Berichte liest, weiß schon seit dem ersten Spieltag, dass es maximal um einen gesicherten Mittelfeldplatz, wenn nicht gar gegen den Abstieg geht. Es steht alles auf dem Spiel. Und das sollten alle vielleicht im Kopf behalten, sonst könnte bald der schlimmste Fall eintreten und dann gibt es keine TuS Koblenz mehr!

Irgendwie sieht es im Moment alles andere als rosig aus für uns.

Aber trotzdem, nach einer Begegnung mit fürchterlich überheblichen und gemeinen FCK-Fans am Hauptbahnhof ist der gesamte Frust trotzdem für einen Moment in den Hintergrund getreten, weil mir bewusst wurde, dass ich lieber jeden Weg mit der TuS mitgehen werde, als mich mit solchen Menschen in dieselbe Kurve zu stellen, die andere Fans so beschimpfen wie sie mich beschimpft haben. Ich würde mich schämen, hätten wir solche Idioten in der Kurve.


Ich hoffe, wir sehen uns im Stadion gegen Neckarelz oder beim Spiel gegen Trier wieder.
Ich bete mir für die nächste Woche jedenfalls 'Irgendwann wird alles wieder gut' vor.
Frustrierte Grüße,
eure Jule :(

Freitag, 16. August 2013

Ausblick: 4. Spieltag RL Südwest 13/14: KSV Hessen Kassel - TuS Koblenz -- Zahlen und Fakten zum Spiel

In dieser Partie trifft der Tabellensechste Kassel mit fünf Punkten und einem Torverhältnis von 7:6 Toren auf die TuS, die momentan mit einem Punkt und einem Torverhältnis von 1:5 auf Platz 15 der Tabelle rangiert.

Die TuS tritt mit zwei Niederlagen und einem Unentschieden auf dem Konto an, Kassel mit einem Sieg und zwei Unentschieden.

Bester Torschütze bei Kassel ist Christian Henel mit vier Treffern. Er traf bisher in jedem der drei vorhergegangenen Spieltage gegen Trier, Kaiserslautern II und Pfullendorf, gegen letztere gleich doppelt.
Das bis jetzt einzige Tor für die TuS in dieser Saison konnte Jerome Assauer im letzten Heimspiel gegen Freiburg II erzielen.

Letztes Jahr trafen beide Vereine ebenfalls aufeinander; im Hinspiel in Koblenz trennten sich die Kontrahenten mit 0:0, im Rückspiel konnte die TuS sich jedoch mit 1:3 durchsetzen. Die Tore erzielten auf Koblenzer Seite Dimitrios Ferfelis, Anel Dzaka und Thomas Gentner, für Kassel konnte an diesem Tag Christian Henel einen Torerfolg verbuchen.


Bei Kassel wird der im letzten Spiel gegen Pfullendorf gelb-rot-gesperrte Tobias Becker wieder dabei sein, die TuS hat momentan noch keine gesperrten Spieler zu ersetzen.


Eine Prognose zu schreiben fällt mir wieder schwer. Die Form der Mannschaft lässt sich nie leicht einschätzen: wenn man das letzte Spiel als Wegweiser nimmt, zeigt die Formkurve leicht nach oben. Aber das muss wirklich nichts heißen und Kassel ist keine Hobbykickertruppe.
Die Einstellung muss wieder stimmen und die Mannschaft muss sich wieder den Arsch aufreißen und zwar, wie man am letzten Spiel sieht, am besten bis sie in der Kabine oder im Bus nach Hause sitzen. Ein bisschen Glück werden wir auch brauchen.

Ich denke nicht, dass die TuS in Kassel nichts holen können wird.
Mit uns Fans im Rücken und dem Selbstbewusstsein, dass dem Team zusteht, ist auch ein Sieg gut möglich.

Also alle nach Kassel, die Mannschaft braucht euch!

Von mir ein optimistisches Bis morgen! :)
liebe Grüße,
eure Ju :)

Montag, 12. August 2013

3. Spieltag der Regionalliga Südwest 2013/2014: TuS Koblenz - SC Freiburg II -- 1:1

Da ist er also: der erste Punkt für die TuS. Und das erste Tor für die TuS in dieser Saison.
Aber irgendwie fällt es schwer, zu diesem Spiel wegen des Spielverlaufs ein eindeutiges Fazit zu ziehen. Ein eindeutiges Zeichen, ob der Knoten bei der Mannschaft geplatzt ist, war dieses Spiel nämlich auf keinen Fall.

Genau 1898 zahlende Zuschauer hatten an diesem strahlenden Sonntag den Weg ins Stadion Oberwerth gefunden, der Partie des bis dato Tabellenvorletzten, der TuS, gegen den Tabellenzweiten, die Zweitvertretung des SC Freiburg beizuwohnen, davon sogar eine handvoll Gästefans.

Die TuS begann besser als in den beiden Spielen zuvor, und auch wenn der erste Torschuss in Person von Kinoshita auf das Konto der Gegner ging, war die TuS aggressiv und kam sogar mehrfach selbst vor das gegnerische Tor.
Jerome Assauer stand zuerst im Abseits, danach setzte Anel Dzaka einen Freistoß aus etwa 20 Metern knapp am Tor vorbei.

Nach etwa einer Viertelstunde, in der die TuS leichtes Übergewicht hatte, wurde Freiburg schließlich besser und gefährlicher. Beinahe hätte es in der 15. Minute bereits 0:1 für Freiburg gehießen, doch Dieter Paucken im TuS-Kasten konnte mit einer Parade den Ball, geschossen von Tim Albutat, gerade noch aus seiner Bahn lenken.
Ideal Iberdemaj legte im Gegenzug ein Solo über den halben Platz hin, konnte den Ball aber nicht im Gehäuse des SCF unterbringen.

In der 33. Minute dann die dickste Chance im bisherigen Spiel für die TuS: Nach einem Foul an Jerry Assauer führte Andre Marx den fälligen Freistoß aus dreißig Metern Entfernung aus: der flach geschossene Schuss konnte von Freiburgs Keeper Daniel Batz gerade so mit den Fingerspitzen zur Ecke abgeleitet werden. Das hätte die Führung sein müssen.

In den verbleibenden Minuten ging das Spiel weiter hin und her, sowohl Koblenz als auch Freiburg konnten beide noch Chancen für sich verzeichnen, aber nicht in etwas Zählbares umwandeln.

Nach der Halbzeitpause blieb Anel Dzaka draußen, für ihn kam Kerim Arslan in die Partie.
In den ersten Minuten war das Tempo der Partie wieder sehr hoch, doch wieder verpassten beide Teams, ein Tor zu erzielen. Die heute guten Assauer und Iberdemaj vergaben, wie bereits vor der Pause, mehrere Chancen, die TuS in Front zu bringen.

In der 68. Minute kam Dimitrios Ferfelis für Iberdemaj in die Partie.
Direkt im Anschluss an den Wechsel klärte Andre Marx einen Freiburger Angriff zur Ecke klären. Selbige wurde für die Schängel brandgefährlich, denn Nicolas Höfler kam frei zum Schuss und dieser ging nur knapp über dem Gehäuse von Dieter Paucken drüber.

Direkt danach der Schock: Andre Marx musste nach einem Zweikampf mit einer blutenden Platzwunde ausgewechselt werden, für ihn kam Verteidigerkollege Stefan Haben.

Die TuS ließ sich davon aber vorerst nicht beirren; nach einem Arslan-Solo in den Freiburger Strafraum kam der Ball zu Ferfelis, der den Ball mittels Fallrückzieher im Kasten unterbringen wollte, doch auch dieser Versuch ging knapp über die Latte. Ärgerlich! Das wäre ein schönes Tor gewesen und hätte sowohl der TuS als auch Ferfelis selber vielleicht einen Schub in die Erfolgsspur zurück gegeben. Aber es sollte halt nicht sein.

Nach einer weiteren guten Chance für Freiburg war wieder die TuS an der Reihe das Tor nicht zu treffen. Es war bereits die 86. Minute und auch, wenn es sich zusammengefasst anders liest – die meisten Zuschauer rechneten nicht mehr mit einem Tor in diesem Spiel, doch sie lagen falsch: nach einer Ecke foulte ein Gegenspieler Jerome Assauer deutlich im Strafraum und Schiedsrichter Marcel Schütz entschied sofort auf Strafstoß.

Der Elfmeterpfiff wirkte auf den letzten Metern noch einmal wie ein Weckruf für die Koblenzer Zuschauer, sofort schwollen die Anfeuerungen und Gesänge im Stadion wieder an und viele hielt es nicht mehr auf ihren Sitzen.

Dimitrios Ferfelis überließ Jerome Assauer den Elfmeter und dieser konnte sicher verwandeln.
Da war es nun, das erste Tor für die TuS in dieser Spielzeit! Und wie auch in den beiden vergangenen Partien gegen die Amateure des SC Freiburg war es Jerome Assauer, der für die TuS ein Tor erzielen konnte!

Das Stadion brüllte sich den in den letzten zwei Wochen angesammelten Frust von der Seele und hoffte nun auf einen baldigen Schlusspfiff, um die nun zum Greifen nahen drei Zähler über die Ziellinie zu retten, doch die reguläre Spielzeit verstrich und das Spiel lief und lief immer noch...
Tja, und dann kam es, wie es kommen musste. Nennt es Pech, nennt es Unvermögen, wie ihr wollt, aber nach einem Doppelwechsel der Freiburger und einem von Dieter Paucken parierten Freistoß vor dem Koblenzer Tor, holte der eben erst eingewechselte Freiburger Spieler Florian Kath nun seinerseits einen Elfmeter für Freiburg heraus. In der 93. Minute! Aaargh!

Ärgerlich. Die TuS war in der Vorwärtsbewegung, verlor den Ball aber unglücklicherweise im Mittelfeld und Florian Kath lief beinahe alleine auf das TuS-Tor zu, bis Stefan Haben ihn per Foul stoppte – klarer Elfmeter.

Die TuS-Fans bangten und hofften, doch noch irgendwie den Dreier behalten zu dürfen, „Dieter Paucken!“-Sprechchöre hallten durch das Rund, doch trotzdem war alle Hoffnung vergebens.
Daniele Gabriele, ebenfalls vor zwei Minuten erst eingewechselt, trat an und verwandelte eiskalt.

Der Schiedsrichter ließ das Spiel danach noch zwei Minuten weiterlaufen, doch konnte das die TuS auch nicht mehr retten. Die Partie endete 1:1 und irgendwie fühlte es sich trotz des späten Tores an wie eine Niederlage.




Direkt nach dem Abpfiff machte sich der Freiburger Torwart noch ein paar Freunde in Block 1, indem er dem Block den Mittelfinger gezeigt hatte, nachdem diese ihn ausgebuht hatten, weil er während des Spiels eine der Werbebanden fast auf einen Balljungen geschubst hatte – dieser war seiner Ansicht nach zu langsam gewesen. Daraufhin legte er sich noch mit dem Schängelchen an, der ihn deswegen zur Rede stellen wollte. Folgerichtig war Batz auch einer der ersten, der, von einem heftigen Pfeifkonzert begleitet, im Kabinentrakt verschwand.

Ich erlaube mir jetzt einfach mal im Bezug auf diese Unsportlichkeit dieses Zitat aus einem Lied der Toten Hosen:

Schade, scheiße, wie kann das passieren?
Wie konnten wir gegen so was passieren?
((c) Die Toten Hosen, "Schade, wie kann das passieren")

Nein, im Ernst. So etwas ist unter aller Sau und hätte eigentlich auch vom Schiedsrichter gesehen und geahndet werden müssen, was aber leider nicht passiert ist.
Es wäre natürlich möglich, nachträglich dagegen anzugehen, aber das ist leider ziemlich unwahrscheinlich.




Okay... nun aber der Versuch eines Fazits:
Die TuS hatte für fünf Minuten lang an einem Sieg geschnuppert, es aber am Ende doch vergeigt.
Trotzdem, denke ich, lässt sich auf dem Gezeigten aufbauen. Ich hoffe, dass die Mannschaft im nächsten Spiel gegen Hessen Kassel noch einmal eine Schippe drauf legt, denn auch, wenn das Tor *nur* durch einen Elfmeter fiel, dürfte sich die Mannschaft daran erinnern, dass sie letzte Saison im Tore schießen gut mit dabei war. Vielleicht hat Peter Neustädter ja auch langsam seine Abwehrreihe gefunden und das Ganze spielt sich so langsam ein.
Zu wünschen wäre es zumindest, weil die Zeit für Ausrutscher wie gegen Offenbach und Homburg – ich nenne die ersten beiden Spiele jetzt einfach mal so – langsam einfach nicht mehr da ist.
Wir brauchen langsam Tore und Punkte, um nicht für den Rest der Saison im unteren Tabellendrittel herumzukrebsen, denn, auch wenn sich vor Saisonbeginn noch um das Saisonziel gestritten wurde, Abstiegskampf hatte niemand auch nur in Erwägung gezogen, denn das liegt klar unter dem, was die Mannschaft zu leisten imstande wäre, würde sie ihr volles Potenzial abrufen.
Aber das kommt noch. Hoffentlich bald.


Also bis in einer Woche beim nächsten Versuch, drei Punkte einzuheimsen,
liebe Grüße,
eure Ju :)

Alle nach Kassel!

Donnerstag, 8. August 2013

Ausblick: 3. Spieltag der RL Südwest 13/14: TuS Koblenz - SC Freiburg II -- Zahlen und Fakten zum Spiel



Dieser Vorbericht stellt eine Art Experiment dar. Ich würde gerne mal probieren, meinen Blog noch etwas auszubauen, und ein guter Ausblick auf das nächste Spiel gehört nunmal dazu.
Allerdings weiß ich nicht, ob ich wirklich jedes Mal dazu kommen werde, einen solchen zu schreiben.


Die Reserve des SC Freiburg tritt mit sechs Punkten aus zwei Spielen und einem Torverhältnis von 5:2 am Oberwerth an, bester Torschütze ist Sebastian Kerk mit zwei Treffern im Spiel gegen die Zweitvertretung des 1. FC Kaiserslautern.
Die TuS hat währenddessen noch keinen einzigen Punkt auf dem Konto und ein Torverhältnis von 0:4, also kann man sich die Suche nach dem besten Torschützen schenken.

Die beiden Mannschaften sind vor der Partie am Sonntag erst zwei Mal aufeinandergetroffen.
Am 11. Spieltag der Saison 12/13 konnte die TuS auswärts im Freiburger Möslestadion mit 1:2 über die Breisgauer triumphieren, beim Rückspiel endete die Partie mit 1:1 unentschieden.
In beiden Partien konnte TuS-Stürmer Jerome Assauer einen Treffer erzielen.
Wenn es nach mir ginge, könnte er damit ruhig weitermachen!

Bei Freiburg wird der in der Vorwoche gelb-rot-gesperrte Umberto Tedesco wieder dabei sein, die TuS hat kartentechnisch keine Ausfälle zu beklagen.


Vermutlich wird der von der TuS am Sonntag verpflichtete Mittelfeldspieler Max Haubus bereits im Kader sein. Der Australier Haubus kam vom Atherton Laburnum Rovers F.C., einem englischen Amateurclub nach Koblenz und soll das Mittelfeld verstärken.
Unterdessen hat Torhüter Paul Iordache nach nur wenigen Wochen die TuS wieder verlassen und ist zurück in die Heimat nach Rumänien gegangen.

Was Verletzte angeht, reihte sich Anfang der Woche Marvin Sauerborn mit einer Schambeinentzündung neben dem Dauerverletzten Michael Stahl in die Verletztenliste ein und fällt nun, ebenso wie Michael Stahl für unbestimmte Zeit aus.
Gute Besserung!


Ich weiß nicht, ich bin für das Spiel leider kein bisschen guter Dinge. Dafür hat die Mannschaft in den letzten beiden Spielen leider zu wenig Ansätze gezeigt, dass sich die Probleme im Zusammenspiel, dem Angriff und der Verteidigung innerhalb von einer Woche beheben lassen.
Waren Offenbach und Homburg schon als Gegner keine Leichtgewichte, folgt nun mit Freiburg ein dritter, spielstarker Gegner, der den Schängeln alles abverlangen wird.
Es ist auf allen Positionen eine Steigerung von hundert Prozent vonnöten, um die Punkte nicht ein drittes Mal so leichtfertig dem Gegner zu überlassen.
Zudem wäre zu wünschen, dass der Trainer so langsam seine Formation findet, um Sicherheit in die Truppe zu bringen.
Die Abwehr ist im Moment wohl das dringlichste Problem, sozusagen die mannschaftsinterne Achillesferse. Wir sind im Tor mit Dieter Paucken gut besetzt, das Mittelfeld steht, trotz dem schmerzhaften Fehlen von Michael Stahl, eigentlich quantitativ und qualitativ ebenfalls nicht schlecht da und wir haben auch im Sturm an sich gute Spieler; mit Jerome Assauer konnte der beste Stürmer der letzten Regionalligasaison gehalten werden.
Einige Fans haben den Wunsch geäußert, den vom Verein in die zweite Mannschaft versetzten Patrick Nonnenmann, der letzte Saison im Trikot der Schängel zwanzig Spiele bestritt wieder in den Kader aufzunehmen, um die Abwehr zu verstärken, jedoch wird daraus vermutlich nichts mehr, da der Trainer sich bis jetzt dahingehend nicht geäußert hat und an einer neuen Viererkette herumbastelt – bisher leider mit mäßigem Erfolg.


Ich hoffe auf gutes Wetter und – trotz der schlechten Auftritte in den letzten Wochen – rege Fanbeteiligung. Auch, wenn wir die fünftausend Zuschauer wie im ersten Heimspiel gegen Offenbach nicht mehr schaffen werden und viele sich bestimmt denken, dass sie sich das Elend im Moment besser nicht antun: die TuS braucht uns alle trotzdem! Gerade die Fans können die Mannschaft dazu bringen, noch mal alles zu geben, noch ein paar Prozent dazuzugeben.
Vor allem in einer solch schwierigen Phase werden wir mehr gebraucht denn je.
Also gebt euch einen Ruck und geht ins Stadion, irgendwie wird die TuS es euch danken.

Alles für die TuS!

Bis dann,
eure Ju :)

Dienstag, 6. August 2013

2. Spieltag der Regionalliga Südwest 2013/2014: FC Homburg 08 – TuS Koblenz 2:0

Es ist echt schwer, sich zu motivieren, einen Bericht zu schreiben, wenn man von einem Spiel wie diesem kommt. Echt. Dieses Auswärtsspiel hat auf meiner Liste der schrecklichsten Auswärtstouren aller Zeiten im Moment den zweiten Platz inne, hinter dem Gastspiel beim SC Verl und vor den Touren nach Essen vor zwei Jahren und dem Spiel in Oberhausen im Zweite Bundesliga-Abstiegsjahr.

Nicht nur, dass die TuS jetzt nach dem zweiten Spieltag mit einem Torverhältnis von 0:4 auf dem letzten Tabellenplatz steht und sich das eigentlich gar nicht leisten kann, nein, sie steht auch noch verdient da unten. Und das ist das allerschlimmste daran.


Aber mal von vorne:

Die Tour begann wie so oft am Parkplatz am Stadion, von wo der dieses Mal nur spärlich gefüllte DKF-Fanbus um 11:30 Uhr in Richtung Saarland abfuhr.

Nachdem der Bus von einem Motorradpolizisten mit sehr individuellem Fahrstil zum Stadion geleitet worden war, erwarteten uns dort knapp dreißig Mannschaftswagen der Polizei.
Das Spiel war zwar als Hochrisikospiel eingestuft worden, für meinen Geschmack waren drei Polizisten in voller Montur pro Gästefan dann aber doch ein bisschen sehr übertrieben.

Nachdem wir alle gefilzt wurden wie die Schwerverbrecher und uns sogar verboten wurde, Regenschirmknirpse mit ins Stadion zu nehmen – aus meiner Sicht reine Schikane – machte ich eine kleine Erkundungstour des Gästeblocks: ein winziger Essens- und Getränkestand, zwei übel riechende Dixi-Klos, unfreundliche Ordner und für meinen Geschmack ziemlich viel Feindseligkeit uns Koblenzfans gegenüber; mehr als nur einmal bekamen Fans, die in Kontakt mit dem Ordnerpersonal oder der Polizei gerieten, eine unfreundlichere Variante des Satzes „Sei bitte ruhig“ an den Kopf geworfen.



Das IK hatte erneut eine kleine Choreo vorbereitet, mit Luftballons und Kassenrollen, während den Vorbereitungen, die die Choreo mit sich brachten, bestanden die Ordner darauf, mitten durch den Pulk zu laufen und uns dabei böse anzufunkeln.
Ich kam mir ehrlich noch niemals unwillkommener vor.

Dann begann das Spiel. Wieder einmal war unser Support super, aber das Spiel brachte die versammelten Koblenzer wieder einmal zur Verzweiflung, denn das Team machte genauso weiter, wie sie gegen Offenbach gespielt hatten: kampflos, kraftlos, verunsichert und ungeordnet, vor dem gegnerischen Tor kein Stück gefährlich.

So kam es, wie es kommen musste - schon nach sechs Minuten stand es 1:0 für die Gastgeber durch Andre Kilian. Und damit war dann auch alles, was sich Trainer und Team nach dem Offenbach-Spiel vorgenommen hatten, hinfällig und die kritischen Worte Peter Neustädters auf der Pressekonferenz vor der Partie waren es auch (Ich weiß nicht warum, aber ich habe irgendwie die Befürchtung, dass die ständige Rotation vor den Spielen und die Kritik hemmende Wirkung auf die Mannschaft haben könnten – womit ich natürlich nicht meine, dass man nicht kritisieren soll. Mal auf den Putz zu hauen bringt ja oft auch etwas, nur... schon vor dem zweiten Spieltag?! Für meinen Geschmack ist das ein bisschen früh, aber das nur so nebenbei).

Der ersten Torchance der TuS in der 22. Minute durch Jérome Assauer folgte das 2:0 für Homburg durch Dennis Gerlinger auf dem Fuße.



Die TuS versuchte danach, irgendwie ein Tor zu erzwingen, scheiterte aber an ihrer eigenen Ideenlosigkeit, während Homburg noch ein drittes Tor erzielen konnte. Zum Glück für die TuS gab der Schiedsrichter das Tor wegen Abseits nicht.

Mehr passierte in der ersten Halbzeit nicht und manch ein Fan im Block war froh, die Hälfte des Spiels schon überstanden zu haben.

Zwei Wechsel gab es nach der Pause – Takuya Takahashi und Ideal Iberdemaj ersetzten Patrick Stumpf und Jo Göderz.

Koblenz trat danach eindeutig gefestigter und auch angriffslustiger auf, aber der TuS fehlte einfach das Glück an diesem Tag: Daniel Neustädter, Ideal Iberdemaj, Kevin Lahn, Daniel Bartsch und am Schluss wieder Daniel Neustädter vergaben gute Chancen, die dem Spiel noch eine andere Wendung hätten geben können.
Letztendlich war das Ergebnis aber leistungsgerecht, so hart das klingt.

Die Mannschaft kam noch kurz in die Kurve, um sich eine Mischung aus Mutmachsprüchen und Kritik anzuhören, dann wurde der Block von mehreren Polizisten geräumt, um den Provokationen aus beiden Fanlagern ein Ende zu setzen. Die Art der Räumung fand ich ebenso wie den ganzen Polizeieinsatz wieder völlig überzogen.

Draußen vor dem Tor waren die von uns vor dem Spiel dort abgegebenen Regenschirme wie ich es irgendwie schon geahnt hatte, wie vom Erdboden verschluckt, was meine Laune noch weiter in den Keller sinken ließ als ohnehin schon.

Anschließend wurden die TuS-Fans, von Polizisten eingekesselt, zurück zum Fanbus und zum Hauptbahnhof geleitet, begleitet von einer langen Schlange von Polizeiwagen mit Blaulicht, und ich kam mir wieder einmal vor, als verdächtige man mich, ein potenzieller Terrorist zu sein – anscheinend wird heutzutage dazwischen und normalem Fußballfan nicht mehr unterschieden.
Da kann man echt nur noch den Kopf schütteln.

Der Fanbus füllte sich wieder und eskortiert von zwei Polizeimotorrädern machten wir Koblenzer uns niedergeschlagen und gefrustet zurück auf den Heimweg.



Der klassische Fehlstart ist also leider Wahrheit geworden und dem Fan drängt sich der Gedanke auf, ob der Verein sich selbst nach der Vorbereitung und dem guten letzten Testspiel gegen Aachen nicht vielleicht überschätzt und die eigenen Ziele zu hoch gesteckt hat.
Die TuS befindet sich nun auf dem vorletzten Tabellenplatz, nur die 1899 Hoffenheim II steht noch schlechter da.
Der Druck auf Trainerteam und Mannschaft wächst, im nächsten Spiel gegen die Zweitvertretung des SC Freiburg, zweiter Tabellenplatz mit sechs Punkten, einen Sieg einzufahren, um nicht schon direkt zu Saisonbeginn den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze zu verlieren.


Das nächste Spiel findet am Sonntag, den 11. August um 14 Uhr im Stadion Oberwerth statt.

Hoffen wir also erneut auf einen Sieg unserer TuS,
bis dann,
eure Ju :)