Mittwoch, 26. Februar 2014

20. Spieltag der Regionalliga Südwest 2013/2014: SC Freiburg II - TuS Koblenz 4:1

Seufz. Da kommt nicht nur die TuS, sondern auch mein Blog aus der langen Winterpause, und dann darf ich mit so einem Spiel wieder einsteigen.Wirklich Spaß macht das ja nicht, aber egal. Muss man halt durch als TuS-Fan. Und Blogger.

Nachdem das letzte Spiel vor der Winterpause (wir erinnern uns, das 0:4 in Offenbach) so jämmerlich in die Hose ging, war der ein oder andere vielleicht ganz froh, jetzt erst einmal ein paar Wochen Ruhe von allem zu haben. Aber wie es nun mal so ist, hängen einem in den meisten Fällen die Weihnachtsfeierlichkeiten und das „Last Christmas“-Gedudel spätestens eine Woche später schon wieder zum Hals raus und man kann das Ende der Winterpause kaum abwarten.

Auch wenn das einzige Spiel der Vorbereitung, das ich gesehen habe, die jetzt auch nicht so prickelnde 3:1-Niederlage gegen Rot-Weiß Oberhausen war, ging ich aufgrund der restlichen Testspielergebnisse und den restlichen guten Nachrichten aus dem TuS-Lager mit einer positiven Einstellung an die Partie gegen Freiburg II heran. Diese standen vor dem Spiel mit 36 Zählern auf dem vierten Tabellenplatz, die TuS mit 26 Punkten auf dem Zehnten.

Auf jeden Fall zeigte sich mal wieder relativ schnell, dass die guten Testspiele, kaum, dass Schiedsrichter Gaetano Falcicchio die Partie eröffnet hatte, keinerlei Aussagekraft mehr besaßen. Wie schon so oft.

Die TuS präsentierte sich von Anfang an zahnlos und nachlässig, während Freiburg diese Schwächen gekonnt auszunutzen wusste. Und dann hatte die TuS auch noch Pech, als Admir Softic nach nur sechs Minuten verletzt ausgewechselt werden musste – sein Gegenspieler hatte ihm im Zweikampf den Ellenbogen ins Gesicht geschlagen; die Verletzung stellte sich später als Augenhöhlenbruch heraus. Aua. Gute Besserung.
Teamchef Nessos musste danach natürlich umstellen: Daniel Bartsch kam als rechter Verteidiger rein, Thomas Gentner rückte in die Innenverteidigung.
Gerade letzteres lernte Freiburg leider sehr gut auszunutzen. Denn während die TuS ihre Chancen nicht verwandeln konnte, verursachten Thomas Gentners und Kerim Arslans unbeholfene Abwehraktionen einen Elfmeter. Selbigen konnte Nicolas Höfler sicher verwandeln und schon stand es 1:0 für die Gastgeber.

Der Rückstand schien die Koblenzer Elf leider nicht wachzurütteln und obwohl sie nach dem Tor einen Gang zurückgeschaltet hatten, konnte Freiburg die Führung in der 33. Minute locker flockig ausbauen. Thomas Gentner spielte den Ball etwa zwanzig Meter vor dem Tor einem Gegenspieler direkt in die Füße, der lief allein auf Fabrice Vollborn zu und ließ ihm keine Chance.

Der ein oder andere TuS-Fan spekulierte schon jetzt über die Höhe der Niederlage, den anderen verging sämtliche Lust auf Support. Erst recht als Amir Falahen in der 40. Minute ein zweites Mal zuschlug und auf 3:0 ausbaute.

Zwei Minuten später konnte Jerome Assauer nach einem gut geschossenen Freistoß von Thomas Gentner zwar auf 3:1 verkürzen. Die Mannschaft hätte spätestens jetzt reagieren müssen, um noch irgendwas zu reizen, aber die Hoffnung, falls sie denn aufkam, währte nur kurz.

Kurz vor der Pause kamen die Freiburger noch einmal vor das Tor. Freiburgs Maximilian Philipp gelang es, bis etwa zwanzig Meter vor das Tor zu laufen, die Verteidigung versäumte es, sich ihm auch irgendwie nur zu nähern. Der Torschuss saß dann und es stand 4:1.

Danach war Halbzeit. Und die mitgereisten Fans jetzt schon fertig mit den Nerven.

Die zweite Halbzeit präsentierte sich genauso unerfreulich wie die erste. Die Freiburger kontrollierten und verwalteten das Spiel nur noch, die TuS kam weiterhin nur sehr wenig vor das gegnerische Tor. Es war nicht mehr allzu spannend, sodass manche lieber einem Ordner dabei zusahen, wie er einen von Anel Dzaka aus dem Stadion geschossenen Ball aus dem Grünstück zwischen den Gleisen und der Schnellstraße zurückholte.

Kurz vor Abpfiff hätte die TuS zwar noch auf 4:2 verkürzen können, jedoch klappte an diesem Tag einfach gar nichts und Julius Duchscherer vergab freistehend vor Freiburgs Keeper Alexander Schwolow. So blieb es bei dem ernüchternden Ergebnis und die TuS-Fans machten sich auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt zurück auf den Weg ins Rheinland.


Fazit: Tja, das war mal wieder ein Schuss in den Ofen, kann man da nur sagen. Wie Vangi Nessos schon anmerkte, hat sich die TuS besonders in der ersten Dreiviertelstunde ziemlich vorführen lassen. Sportlich ging der Start ins neue Jahr für die TuS also eher suboptimal los, und aufgrund der Tabellensituation (zum ersten potenziellen Abstiegsplatz sind es nur vier Punkte Abstand) muss gegen Hessen Kassel am Samstag einiges besser laufen, was wie immer nicht einfach wird. Aber es ist schaffbar. Dennoch, für mich gleicht die TuS in allen Belangen irgendwie immer mehr einem einbeinigen Tänzer auf der Rasierklinge. Wirtschaftlich ist ja auch noch nicht alles so, wie es sein sollte und sportlich ist es nach der Kaderausdünnung und mit Verletzten wie Kevin Lahn oder jetzt Admir Softic auch nicht gerade einfach.

Aber wir wissen alle, dass die Mannschaft es besser kann, als sie es gegen Freiburg und Offenbach gezeigt hat, was viele Fans Anfang der Saison nach ein paar Spielen auch nicht mehr glauben wollten. Aber die Mannschaft kann etwas und wird dieses Können auch hoffentlich beizeiten wieder abrufen. Hoffentlich schon gegen Kassel, ich kann auf Abstiegskampf echt gut verzichten.

Wir sehen uns also hoffentlich am Samstag im Stadion!
LG, Ju :)