Mittwoch, 6. August 2014

1. Spieltag der Regionalliga Südwest 2014/2015: FC-Astoria Walldorf - TuS Koblenz 5:1 //Vorbericht zum Heimspiel gegen Elversberg

Im Vorfeld des Spieles, nach meinem anstrengenden ersten beendeten Studiensemester, vor dem neuen Start der Saison habe ich mich so gefreut, bis es wieder los ging. Und ich bin immer noch verdammt froh, dass es jetzt wöchentlich wieder ins Stadion geht. Aber mittlerweile doch mehr wegen den Leuten als wegen den Spielen selber. Ich habe zwar gehofft, dass es dieses Jahr endlich mal wieder anders wird (auch wenn das zu schön wäre um wahr zu sein) und war für das erste Spiel auch an sich guter Dinge, aber naja… das wurde dann ziemlich wieder mit großem Hallo zerhauen. Am ersten Spieltag. Juppidu .-.

Nach den ersten freudigen Hallos und Wiegehtsdirs auf der Fahrt und im Stadion in Walldorf guckten wir uns kurz im FC-Astoria Stadion um.


Falls irgendwer irgendwelche positiven Erwartungen hatte, starben diese nach etwa eineinhalb Minuten einen vorzeitigen Tod als der FCA in Gestalt von Nicolai Groß direkt das 1:0 erzielen konnte, als die Abwehr der Blau-Schwarzen dem Gegner nicht rechtzeitig den Ball abnehmen konnte und Fabrice Vollborn aus fünf Metern keine Chance hatte.

Dinge wie: „Das ist doch nicht wahr“ und „Dieselbe Scheiße wie letztes Jahr“ schallten durch den Gästeblock, andere hatten nach genau zwei Minuten der Saison 2014/2015 bereits resigniert und direkt lagen die Nerven wieder blank. Das habe ich auch bisher noch nicht erlebt, dass die Saison noch so jung ist und alle schon wieder fertig sind mit den Nerven.


Doch in der siebten Minute hatten die mitgereisten TuS-Sympathisanten tatsächlich doch noch etwas zu jubeln. Anel Dzaka kam etwa dreißig Meter vor dem gegnerischen Gehäuse an den Ball und haute den Ball von dort einfach ins Tor, weil Walldorfs Torhüter Rick Wulle zu weit vorn stand.
Wir Koblenzer rasteten erst einmal vor Freude ordentlich aus; ein verdammt geiles Tor, die richtige Antwort zur richtigen Zeit und endlich mal wieder ein Anel Dzaka, der sich nicht an der Sechzehnergrenze festlief, sondern einfach drauflos ballerte. Erinnerungen wurden laut an sein vom Winde verwehtes Tor in der Saison 07/08 gegen Hoffenheim von kurz vor der Mittellinie.

Das Spiel beider Mannschaften stabilisierte sich weiter und die TuS fand etwas ins Spiel und auch in die Offensive, dennoch sollte Anel Dzakas schönes Tor letztendlich nur eine Einzelaktion bleiben, die das blamable Ergebnis aber keinesfalls kaschieren konnte, denn mal ehrlich, 5:1 klingt fast genauso scheiße wie 5:0.

Kurz vor der Halbzeitpause war das 2:1 für den Aufsteiger durch Nico Hillenbrand für uns wie ein Schock, wie die uns immer wie ein Faustschlag in den Magen treffende Ernüchterung nach einem zeitweisen Hoch.
Danach fiel die TuS komplett auseinander.

Das Wetter passte sich auch ziemlich schnell der allgemeinen Laune an und ließ eine richtige Sintflut vom Himmel strömen, mit der ich nicht gerade gerechnet hatte, aber dass einige Fans irgendwann da standen wie begossene Pudel war auch wieder ein passendes Sinnbild.

Das 3:1 in der 56. Minute ging teils auf die Kappe von Keeper Vollborn, der bei dem Eckball den Ball nicht erreichte und zusehen musste, wie Manuel Kaufmann den Ball über die Torlinie köpfte.

Beim 4:1 nur sechs Minuten später herrschte in der eigenen Abwehr ein solches Durcheinander, die Verteidigung agierte hektisch und unorganisiert, bekam den Ball nicht aus dem eigenen Strafraum und so konnten wir es alle eigentlich schon kommen sehen. Nach dem Treffer von Marcel Carl war der Tag dann gelaufen und als Walldorfs Timo Kern mit dem 5:1 den Schlusspunkt setzte, waren einige der Fans schon gegangen, mir zum Heulen zumute und andere applaudierten ironisch zum Treffer, während von Walldorfer Seite ein „Einer geht noch, einer geht noch rein“ herüber schallte.

Zwar kam die Mannschaft komplett an den Zaun um sich zu entschuldigen, aber das nützte auch nichts mehr und ich persönlich hatte auch keine Laune für Entschuldigungen. Auch die Ausfälle von Steuke, Montabell, Penan oder die verletzungsbedingte Auswechslung Michi Stahls galten für die Mitgereisten als keine wirksamen Ausreden für das Dargebotene.
Der gesamte Tag lief also unter dem bekannten Satz mit X.


Nachher kommen dann unsere saarländischen Ligakollegen aus Elversberg, die letzte Saison als 18. mit vierzig Punkten nach nur einem Jahr Dritter Liga den Gang zurück in die Regionalliga antreten mussten, zu uns ins Stadion Oberwerth. Gekoppelt an unsere Niederlage gegen Walldorf und den Elversberger 4:1-Sieg gegen Nöttingen sind die Erwartungen von vielen Koblenzer Fans sehr niedrig geschraubt. Meine leider auch.
Daran zu glauben, dass die Mannschaft plötzlich und ausgerechnet gegen den Drittligaabsteiger ein Feuerwerk der Spielkultur und des Toreschießens abbrennt, ist absolut unrealistisch und macht auch keinen Sinn mehr, mittlerweile bin ich der Auffassung, dass es dazu viel Trainings und Einfühlung bedarf und die kommt nicht nach drei, vier Testspielsiegen bei einer fast neuen Mannschaft, die oft in der jeweiligen Formation nur ein Jahr zusammen spielt.
So macht man sich auch mit guten Spielern im Team als Verein das Leben schwerer als man muss.

Ich würde mich heute über nicht allzu viele Gegentore und vielleicht ein oder zwei eigene Buden freuen, aber ich bezweifle sogar, dass wir knapp verlieren.


Seufz. Freue mich aber auf die Leute.
Bis nachher dann,
Grüße, Jule :)

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