Montag, 21. November 2011

Ein dritter Eintrag vor dem Rheinlandpokalspiel gegen Mülheim-Kärlich, oder: Zweihundertvierundfünfzig Tage ohne Sieg. Und jetzt?

Zum fünfzehnten Mal in dieser Saison gehen wir TuS-Cracks ohne drei Punkte nach Hause. Wir sind mittlerweile saisonübergreifend sieben Monate lang sieglos in Pflichtspielen. SIEBEN MONATE. Um genau zu sein 254 Tage, seit dem 09.04.2011, dem 4:0 Sieg gegen den 1.FC Heidenheim. Das muss man sich mal vorstellen. Worst Case. Folter für den Fußballfan.
Besonders seit Anfang dieser Saison wird es von Woche zu Woche unerträglicher.
Wir alle lechzen nach Erfolgserlebnissen, nach Siegen, nach drei Punkten, nach Toren. Aber jede Woche bietet sich dieselbe Szenerie: fußballerische Magerkost mit minimalistischer Torausbeute und am Ende wieder das miese Gefühl in der Magengegend, dass die TuS in ihrer Fahrstuhlfahrt nach ganz unten immer noch nicht im letzten Kellergeschoss angekommen ist.

In welcher Liga wir spielen, hat auf mein persönliches Verhältnis zur TuS keinen Einfluss, aber trotzdem wären ein paar Punkte mehr auch was Schönes. Für die Psyche, die gute Laune und die Sicherheit, dass wir wirklich nicht absteigen, wo sich seit Monaten die Geister daran scheiden ob das nun möglich ist oder nicht – am besten probiert man es gar nicht erst aus und lässt es gar nicht erst darauf ankommen.
Langsam beginnt auch wieder die altbekannte Trainerdiskussion in den Internetforen, immer wieder drehen die Diskussionen sich im Kreis, ob der Trainer der Richtige ist, ob er die Mannschaft erreicht, ob die Mannschaft die nötige Qualität besitzt um in der Liga bestehen zu können oder nicht, und ob die TuS es sich überhaupt leisten kann, jemand Neues zu holen.
Aber egal wer auf dem Trainerposten sitzt und sitzen wird, die Saison wird schwer, sehr schwer. Und uns als Fans bleibt nichts anderes übrig, als weiterhin das zu tun, was wir sowieso schon immer machen: das Team unterstützen, so gut es geht, und zeigen, dass wir noch da sind, das Koblenz noch lebt, dass die Mannschaft weiß, für wen sie sich den Arsch aufreißt, wenn sie auf dem Platz steht.

Übermorgen spielt die TuS im Rheinlandpokal gegen die SG Mülheim-Kärlich, und uns Koblenzern geht teilweise schon richtig die Flatter. Vor MÜLHEIM-KÄRLICH! Einem Sechstligisten, der normalerweise mit unserer Zweiten Mannschaft in einer Liga kickt.
Ein Ausscheiden, so früh im Wettbewerb wäre der Super-GAU. Aber man schaue sich die Zahlen an: die TuS hat seit sieben Monaten nicht mehr gewonnen, die Angst vor einer vollkommenen Blamage ist groß, Mülheim-Kärlich hingegen hat nichts zu verlieren und außerdem durch die Saisonvorbereitung die Gewissheit, dass wir durchaus schlagbar sind – im Juli bezwang der Nachbar aus der Stadt mit dem Kernreaktor die Schängel mit 2:1.
So scheint die SG im Vorhinein einen kleinen psychischen Vorteil zu haben und sieht sich in seiner Verachtung für die TuS angespornt. Uns bleibt nur die Hoffnung auf eine Explosion und dass wir Mittwoch endlich Zeuge des ersten Saisonpflichtspielsiegs werden.

Es bleibt zu hoffen, dass dies der Fall ist, denn dann wäre es theoretisch weiterhin möglich, nächstes Jahr wieder im DFB-Pokal zu spielen und die Mannschaft hätte endlich einmal ein Erfolgserlebnis zu vermelden, rechtzeitig vor dem nächsten schweren Ligaspiel gegen die Ehemaligensammelstelle Fortuna Köln – sollten wir verlieren, dann brennt hier nicht mehr bloß der Baum, sondern gleich der ganze Wald.

In diesem Sinne,
hoffen wir auf einen Sieg
eure Ju