Donnerstag, 7. November 2013

15. Spieltag der Regionalliga Südwest 2013/2014: SG Sonnenhof Großaspach - TuS Koblenz 1:0


Tja, leider hat sich mein negatives Gefühl von vor dem Spiel gegen Sonnenhof bewahrheitet. Allerdings, und zum Glück kann man das im Moment sagen, ist es nicht allzu tragisch, dass die Schängel-Elf keine Punkte aus der comtech-Arena mitnehmen konnte, da Großaspach in völlig anderen Sphären der Tabelle weilt. Es ist lediglich schade, vom zwischenzeitlich erklommenen neuten Tabellenplatz wieder auf den elften zurückgefallen zu sein, da Mannheim und Eintracht Frankfurt II ihre jeweiligen Spiele gewinnen konnten, einzig Offenbach von den nach dem Ulm Spiel überholten Mannschaften steht dank des 1:1 gegen die Trierer weiter hinter uns.


Letzten Freitag machte sich der DKF-Bus und ein weitere Bus vom IK bereits vormittags auf die Reise nach Großaspach, da die Partie dank des Feiertages bereits um 15 Uhr angepfiffen wurde.
Es waren wieder ein paar der Sitzplätze leer geblieben, dennoch war die Busfahrt wie immer ziemlich lustig.
Wir kamen um etwa 14 Uhr am Fautenhau an und enterten sogleich Bierstand und Gästeblock.
Der Block füllte sich bis zum Anpfiff mit etwa hundert Koblenzer Fans, und kaum war der Block ausreichend in blau-schwarze Banner gehüllt, liefen auch schon die Mannschaften ein.

Das Spiel begann passabel. Man sah, wer der Hausherr und Tabellendritte war und wer hier nur zu Gast – auch wenn die TuS-Fans das Spiel durch ihren Support zu einem Heimspiel machten (die Großaspach-Fans hatten da nicht viel entgegenzusetzen), und so war Großaspach von Beginn an gefährlich, während die TuS sich auf Konter und Standards, bevorzugt die weiten Einwürfe von André Marx. Dennoch zeigte sich das Team um Vangi Nessos vor dem gegnerischen Tor zu unbeholfen.

In der elften Minute dann doch die Chance zur Führung: Ferfelis und Hadzic starteten einen Konter, jedoch setzte Kevin Lahn die Hereingabe knapp am Tor vorbei.
Im Anschluss beinahe dasselbe auf der Gegenseite, hier konnte Michele Rizzi, Aspachs bester Torschütze, einen Torschuss aus zwanzig Metern nicht verwerten.

Burak Sözen und Daniel Bartsch scheiterten an der Aspacher Abwehr. Die Gegner machten dies im Gegenzug zwar besser – Binakaj stand plötzlich frei vor Dieter Paucken, verlor dann aber die Nerven und kloppte den Ball in die Fankurve – zum Glück.

In den folgenden Minuten musste sich Dieter Paucken noch mehrere Male lang machen, um Großaspach nicht in Führung gehen zu lassen, die immer besser ins Spiel fanden.
Nach einer halben Stunde musste dann sogar einmal Daniel Bartsch aushelfen, der den Ball gerade noch von der Linie kratzte.

Die TuS konnte sich kurz darauf durch mehrere Angriffe etwas entlasten, doch diese blieben ergebnislos und so kam es, wie es kommen musste, wenn man das andere Tor nicht trifft.
Manuel Fischer, ehemaliger Koblenzer, wurde von seinem Kollegen Tobias Rühle bedient, konnte sich durchsetzen und den Ball an Dieter Paucken vorbei ins lange Eck spitzeln.

Direkt darauf hätte Großaspa noch das 2:0 hinterher markieren können, doch André Marx konnte in höchster Not wieder ein Körperteil zwischen das Tor und den Ball stellen.
Aus dem daraus entstehenden Konter resultierte eine Ecke, bei der widerum die Großaspacher den Ball gerade noch von der Linie kratzen konnten, nachdem Ferfelis den Ball zuvor in Richtung Tor lenkte.

Da war auch schon Halbzeit und die Mannschaften schlurften in die Kabine und ich zum aus Bierkästen zusammengebauten Getränkestand, um mir etwas Koffeinhaltiges zu besorgen.

Währenddessen liefen sich Jerry Assauer und Anel Dzaka bereits warm, allerdings geschah
der erste Wechsel doch erst in der 53. Minute: Anel Dzaka kam rein und Eldin Hadzic ging dafür früher duschen.

Nach der Pause legte die TuS wieder einen druckvollen Beginn hin, die ersten zehn Minuten passierte aber trotzdem irgendwie nichts allzu Nennenswertes, was Chancen anbetraf.

In der 59. Minute erst passierte die erste erwähnenswerte Möglichkeit – für Großaspach. Der motivierte Manuel Fischer bekam den Ball, spielte ihn Rühle zu, dessen Flanke zu Berger allerdings ins Aus ging.

Wenig später hatte Kevin Lahn die Möglichkeit zum Ausgleich, spielte den Ball jedoch in die Arme des gegnerischen Keepers.
Direkt danach ein Doppelwechsel bei der TuS – Jerry Assauer und Patrick Stumpf ersetzten die bis dahin eher glücklosen Ferfelis und Sözen.
Die nächste Chance der TuS zum Ausgleich hatte dann aber Abwehrspieler Stefan Haben, dessen Kopfball Zentimeter über die Latte ging.

Die TuS erhöhte in den folgenden Minuten den Druck, war aber weiterhin viel zu unbeholfen vor dem Tor, sodass ich nicht den Eindruck hatte, dass irgendeine dieser Chancen jetzt besonders gefährlich gewesen wären.

In dieser Phase des Spieles mokierten sich die TuS-Anhänger mehrmals über den Schiedsrichter, der einige Fouls – versteckte sowie offensichtliche – sehr zu deren Ärger nicht pfiff. Besonders Kevin Lahn konnte von Großaspach oft nur per Foul gestoppt werden, bekam aber in den meisten Fällen keinen Freistoß zugesprochen.

So langsam wurde die Zeit knapp, die Gastgeber lauerten auf Konter, während die Schängel verzweifelt versuchten, noch irgendwie den Ball ins gegnerische Gehäuse zu kriegen. Eine Serie von drei Ecken wurde ohne Ergebnisveränderung vergeben und da zeigte sich, dass sie dabei oft zu kopflos vorgingen, sodass Großaspach das Spielgerät immer wieder per Hoch-und-weit-Schüssen zurück ins Mittelfeld ballern konnte.

Kurz vor Schluss dann noch einmal Ecke für Großaspach. Diese wurde wieder zur Ecke abgewehrt, die zweite ziemlich arrogant ausgeführt – Pass auf den zwanzig Zentimeter weiter stehenden Mitspieler und wieder zurück; dass ein Koblenzer direkt zur Stelle war, sich den Ball schnappte und richtung Großaspacher Tor davon machte dürfte eigentlich niemanden überrascht haben. Das war echt die beschissenste Ecken-Variante, die ich jemals gesehen habe.

Die Uhr zeigte bereits die 90. Spielminute, auf der Uhr des Schiedsrichters war es wohl schon die dritte Minute der Nachspielzeit, als die TuS sich ein letztes Mal aufbäumte. Blitzschnell verlagerte sich das Spiel aus der eigenen in die andere Spielhälfte, Kevin Lahn war von drei Abwehrspielern der Gegner nicht zu bremsen, sein Schuss aus spitzem Winkel links knallte gegen die Latte. Arrrgh!
Das war die allerbeste Chance beider Mannschaften im gesamten Spiel gewesen, doch auch dieser brillante Angriff versandete im Nichts.

In den letzten Sekunden der Nachspielzeit hätte Großaspach noch einmal den Spielstand erhöhen können, Dieter Paucken konnte zum Glück noch retten. Ein letzter Abschlag nach vorne, doch der Schiedsrichter beendete die Partie.




Mit dieser Niederlage ist also die sieben Spiele ohne Niederlage währende Serie der TuS gerissen. Wobei ich dieses ganze Gefasel von wegen Serie ohnehin bescheuert fand, weil drei dieser Spiele die Unentschieden gegen Zweibrücken, Worms und Mannheim waren, bei denen wir nicht gerade geglänzt haben, um es mal so auszudrücken. Meiner Meinung nach verfälscht so ein Ausdruck die Statistik - aber nun gut. Mir doch egal, mit der Niederlage gegen Großaspach hat sich das jetzt ja eh erledigt.

Ich hatte vor dem Spiel kein Ergebnis getippt – lediglich auf ein Gegentor hab ich mich festgelegt. So kam es dann leider auch. Großaspach hat nicht überirdisch gut gespielt, sondern effizient. Die TuS hatte wieder ihre guten Momente, aber die reichten am Ende halt dieses Mal nicht aus.
Trotzdem ist für mich gegen den Tabellendritten zu verlieren keine Schande, ich denke, das sehen einige so.
Der morgige Gegner, Mainz II, wird ebenfalls eine Hausnummer; diese rangieren in der Tabelle im Moment auf Platz 4. Diese Aufgabe wird wieder kein Zuckerschlecken, aber dieses Mal traue ich der TuS doch drei Punkte zu, wäre aber auch mit einem zufrieden.

Ich freue mich schon sehr auf das Spiel morgen, und hoffe, wir bekommen das Stadion wieder voll! Vielleicht finden ja auch ein paar neue Leute den Weg ins Stadion, die gegen Ulm zugeguckt haben, wer weiß? ;)

Bis morgen also!
Liebe Grüße, Jule :)

Alles für die TuS!