Dienstag, 25. September 2012

Neunter Eintrag: Derbysieger, hey, hey!

Nachdem Michael Dämgen nach der 3:0 Niederlage gegen Ulm nun schließlich doch seine Koffer packen musste, übernahm vorerst Co-Trainer Evangelos Nessos für zwei Spiele das Ruder. Seine Bilanz: eine sehr schmerzhafte Niederlage gegen Oberwinter im Rheinlandpokal und ein ungleich besseres 0:0 Unentschieden gegen Tabellenführer 1899 Hoffenheim II, welches die TuS auch mit etwas mehr Glück hätte gewinnen können.

Am Montag, dem 17. September 2012, wurde dann schließlich Peter Neustädter, ehemals Trainer der Mainzer Bundesligareserve als neuer Trainer vorgestellt. Er erhält einen Vertrag bis 2014.

Und dessen erste Aufgabe führte sein neues Team ausgerechnet zu unseren Freunden aus Trier. Nicht gerade der leichteste Einstand, denn in den letzten Jahren konnte die TuS nicht mehr gegen Trier gewinnen, weder in der Liga noch im Pokal, wo die TuS 2011 unter Petrik Sander im Finale und 2012 unter Michael Dämgen im Viertelfinale ausschied.

Am Freitag, dem 21. September 2012 war es dann soweit: Der Dachverband Koblenzer Fanclubs hatte einen Fanbus und ein Zug organisiert, mit dem ein Großteil der Fans kostenlos nach Trier fahren konnte - vielen Dank nochmal für diese klasse Aktion! - dementsprechend viele Koblenzer machten sich auf den Weg in die Römerstadt, die einen mehr, die anderen weniger optimistisch. Dies tat der Stimmung im Bus allerdings keinen Abbruch. Um kurz nach sechs erreichten wir schließlich das Moselstadion, gleichzeitig mit den Zugfahrern.

Ich bekam eine Karte für die Haupttribüne, von wo ich das Geschehen fortan verfolgte.
Die Aufstellung war bis auf eine Änderung, Ferfelis statt Assauer in der Startelf, identisch mit der Vorwoche.

Die TuS startete engagiert und verbuchte gleich zu Beginn mehrere Chancen, die allerdings nicht genutzt werden konnten, wie beispielsweise von Thomas Klasen nach bereits nur 240 Sekunden an die Latte.
Meiner Meinung nach hatte die TuS in der ersten Phase des Spiels deutlich Übergewicht, auch wenn Trier immer gefährlich war, wenn sie denn mal vor den Koblenzer Kasten kamen.

Weitere Chancen vergaben Dimitrios Ferfelis in der 25. und Rachid Bouallal in der 31. Minute.
In der 43. Minute war die Führung für die TuS aber dann doch fällig. Nach einem rüden Foul eines Trierers an der linken Strafraumgrenze an Anel Dzaka wurde der TuS durch den Schiri ein aussichtsreicher Freistoß zugesprochen – welchen der Mann mit dem Abo auf geile Tore, Michael Stahl, eiskalt in die Maschen schickte und dem Trierer Torwart dabei keine Chance ließ.

Mit der knappen Führung ging es in die Pause und die versammelte Koblenzerschaft hoffte auf die Motivationskünste des neuen Trainers in der Kabine.
Das war auch nötig, wie sich herausstellen sollte, denn mit verstreichender zweiter Halbzeit fand Trier ins Spiel zurück, drängte die TuS immer weiter in die eigene Hälfte und auf den Ausgleich, während die TuS mit Konditionsproblemen und Verletzungen zu kämpfen hatte.

In der 76. Minute verletzte sich Stürmer Dimitrios Ferfelis am Fuß und musste ausgewechselt werden, für ihn kam Yannick Rinker ins Spiel.
In diesen Minuten schlug das Herz der für Koblenz haltenden Zuschauer mindestens doppelt so schnell wie gesund, da es mit fortschreitendem Spielverlauf immer spannender wurde.
Torwart Dieter Paucken rettete mehrmals glänzend die Führung wie beispielsweise in der 71 Minute aus nächster Nähe vor dem Trierer Angreifer Kuduzovic und in der Nachspielzeit noch mehrmals vor elf Trierern, da sogar deren Torwart mit in den Koblenzer Sechzehner vorgeeilt war.

Nach fünf, sechs Minuten Nachspielzeit hatte der Schiedsrichter Dingert schließlich ein Einsehen und beendete die Partie – der Derby-Auswärtsdreier für die TuS war perfekt!

Das nächste Spiel für die TuS ist am Samstag, den 29, September 2012 gegen den Tabellenvierzehnten, den SC Freiburg II im Freiburger Möslestadion.
Jetzt gilt es, an diese gute Leistung anzuknüpfen und weiter Punkte zu holen!

In diesem Sinne,
liebe Grüße,
eure Ju :)

Dienstag, 3. Juli 2012

Achter Eintrag: Mit Vollgas in die neue Saison.

Nach der letzten Saison in der Regionalliga West, die die TuS schließlich doch als siebzehnter beendete und Stahli dahingehend mit seiner Kampfansage: „Wir werden nicht Letzter!“ letztendlich Recht behielt, wird es nun ernst. Letztes Jahr war gottseidank wie wir alle wissen reformbedingt noch Schonzeit, was das Absteigen angeht, jetzt muss die TuS es von alleine schaffen, die Klasse in der neugebildeten Regionalliga Südwest zu halten.

Das Gesicht des Kaders wurde erneut ziemlich verändert. Den Abgängen Paul Lauer, Jan Hawel (RW Koblenz), Eike Mund, Mike Urwin (unbekannt), Kevin Birk (Borussia Mönchengladbach II), Jura Gros (Sportfreunde Eisbachtal), Tobi Bauer (VfB Oldenburg), Kohki Kazama (Kawasaki Frontale) stehen die Zugänge Yannick Rinker (FSV Mainz 05 U19), Anel Dzaka (RW Oberhausen), Daniel Bartsch (Fortuna Köln), Lukas Haubrich (EGC Wirges), Jerôme Assauer (Spfr Lotte), Rachid Bouallal (Spfr Troisdorf), Kevin Lahn (TuS Mayen) sowie die Jugendspieler/Spieler der 2. Mannschaft Giuliano Masala, Kevin Edelmann, Kristian Grzobic, Marvin Sauerborn, Maximilian Acquah, Enrico Köppen, Aleksandar Naric gegenüber, wobei man noch beachten muss, dass Mineiro nur noch als Standby-Profi zur Verfügung steht, Angelo Barletta aufgrund eines Bandscheibenvorfalls auf unbestimmte Zeit ausfällt und das Schicksal von Tokio Nakai und Jung-Hun Kim aufgrund von Aufenthaltserlaubnisbestimmungen noch nicht geklärt ist. Ein weiterer Torwart, Rene Hartleib (VfL Halle), ist im Test.

Den Abgängen wünsche ich hiermit viel Glück in der neuen Umgebung und mit einem neuen Verein, wenn ich es nicht schon persönlich getan habe. Vielen Dank für alles!
Den Neuzugängen auf diesem Wege ein herzliches Willkommen in der schönsten Stadt an Rhein und Mosel. Auf viele gute Spiele und Siege ;)

Hier ist auch das neue Mannschaftsfoto:


Vordere Reihe (vlnr): Anel Dzaka, Johannes Göderz, Daniel Bartsch, Jan Kramer, Kadir Yalcin, Kevin Lahn, Giuliano Masala, Kerim Arslan
Mittlere Reihe (vlnr): Gerd Rörig (Zeugwart), Lee Sicilia (Physiotherapeut), Kristijan Grzobic, Thomas Gentner, Thomas Klasen, Michael Stahl, Peter Auer (Torwarttrainer), Michael Dämgen (Cheftrainer), Evangelos Nessos (Co-Trainer), Rachid Bouallal, Marvin Sauerborn, Lukas Haubrich, Kevin Edelmann, Peter Weiler (Betreuer), Ed Casel (Teamkoordinator)
Hintere Reihe (auch vlnr): Angelo Barletta, Lukas Klappert, Philipp Langen, Stefan Haben, Patrick Nonnenmann, Yannick Rinker, Enrico Köppen, Jerome Assauer, Aleksandar Naric

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Nach der 0:2-Testspielniederlage gegen das Bundesligateam des FSV Mainz 05, bei der sich die TuS trotz allem wacker schlug, spielte die TuS gestern ihr zweites Testspiel gegen die Oberliga-Absteiger von der Alemannia Waldalgesheim und beendete dieses mit einem 3:1 Sieg durch Tore von Klasen, Sauerborn und Dzaka und einem Eigentor von Enrico Köppen. Hierbei spielte der Test-TW Hartleib die neunzig Minuten durch und zeigte, wie auch im ersten Testpiel schon, dass er durchaus talentiert ist.
Der Rest der Mannschaft brauchte nach einer kurzen Drangphase zu Beginn ein paar Minuten, um die Zuordnung zueinander zu finden, danach war die TuS klar die dominantere Mannschaft. Gute Chancen wurden dennoch zuhauf vergeben, als hätte man zuviel davon, ehe dann in der 20. Minute Thomas Klasen nach einem richtig starken Solodribbling das 1:0 markieren konnte.

Wenig später musste dann Kerim Arslan verletzt raus (noch keine genaue Diagnose), für ihn kam Thomas Gentner. An dieser Stelle: Gute Besserung, Kerim!

Fünf Minuten nach dem ersten Tor erhöhte dann Marvin Sauerborn auf 2:0. Danach war die TuS weiterhin dominierend, vergab aber erneut allerlei Großchancen. Heimkehrer Anel Dzaka machte es dann in der 44. Minute besser – nach einer Vorlage von Lukas Haubrich bugsierte die neue alte Nummer 10 den Ball im Tor.

Die zweite Spielhälfte wurde dazu genutzt, den Jugendspielern und Ersatzleuten Einsatzzeit zu geben, was sich auch ein wenig auf den Spielfluss auswirkte. Zwar wurden, wie auch in Halbzeit eins, weiterhin viele gute Chancen erspielt, jedoch merkte man der jungen Truppe ihre Unerfahrenheit was das Zusammenspiel in dieser Konstellation betrifft, noch allzu deutlich an.
Abgesehen von Enrico Köppen, der ein Eigentor schoss, fielen in den zweiten fünfundvierzig Minuten auch keine weiteren Treffer mehr.

Als Fazit kann man erneut ziehen, dass die bisherigen Vorstellungen vielversprechend sind – auf jeden Fall um einiges besser als letztes Jahr – aber dass Testspielerfolge null Aussagekraft besitzen, weiß der TuS-Fan nach der Zweitligaabstiegssaison wohl mittlerweile.
Jedoch bin ich persönlich optimistisch, dass es auf jeden Fall besser laufen wird als letztes Jahr und dass der Klassenerhalt in der Regio durchaus mit dieser Truppe zu schaffen ist.

Das nächste Testspiel ist am Samstag, dem 07. Juli 2012 im Stadion Oberwerth gegen das Bundesligateam des 1. FC Köln. Bis dahin befindet die Erste Mannschaft sich im Trainingslager.
Kommt am Samstag bitte alle vorbei und macht das Stadion voll! Es wird bestimmt ein schöner Fußballabend werden.

Das erste Ligaspiel wird um den 03. August herum stattfinden, die TuS startet mit dem Auswärtsknüller bei Waldhof Mannheim.

Bis dahin, liebe Grüße,
eure Ju :)

Mittwoch, 2. Mai 2012

Der siebte Eintrag über das Spiel gegen Fortuna Köln und die alte Leier

...es war ein heftig umkämpftes, engagiertes Spiel mit vielen Toren auf beiden Seiten und es machte richtig Spaß zuzuschauen – aber nein, es war nicht das Spiel der ersten Mannschaft der TuS Koblenz, die sich gegen Fortuna Köln zu wehren wusste und ein wahres Feuerwerk der Spielkunst abbrannte. Bei beschriebenem Spiel handelte es sich um die Partie, die ein Teil der versammelten Koblenzerschaft während der zweiten Halbzeit hinter der Fressbude auf einer Sprunggrube austrug.

Aber am besten von vorne: nach einer staufreien und nervenschonenden Busfahrt mit interessanter Musikbeschallung und wie immer guten Gesprächen mit netten Leuten erreichte der gut gefüllte DKF-Bus Köln und wenig später den Ort des Geschehens, das bei unserer Ankunft spärlich gefüllte Südstadion.

Mehrere SV-ler hatten es sich außerhalb des Stadions vor einem Tor auf einem mitgebrachten Sofa mit Blick auf das Spielfeld bequem gemacht, was die anwesenden Sicherheitsbeamten nach einer längeren Debatte zuließen, so dass zu den 1010 zahlenden Zuschauern noch mehrere dazuzuzählen wären.


Es stand schon vor der Partie fest: sucht man nach schön anzusehendem Fußball und vielen Toren ist man bei Koblenz im Moment an der komplett falschen Adresse und sollte seinen Kompass dringend mal neu justieren. Aber selbst den zweihundert Wackeren, die sich davon nicht abschrecken lassen hatten und mitgekommen waren verging der Spaß eigentlich direkt nach Anpfiff, als Steffen Moritz nach hundertzwanzig Sekunden den Ball über Kadir Yalcin lupfte und die Fortuna dadurch gleich in Front brachte.

Der Rückstand warf wahrscheinlich alles, was das Team sich für die Partie vorgenommen hatte über den Haufen, denn daraufhin zeigte das Team sich unsicher und uninspiriert vor dem gegnerischen Tor. Gute Chancen zum Ausgleich hatten Tokio Nakai und Thomas Klasen in der fünfzehnten sowie in der zwanzigsten Minute, während Köln es verpasste, durch Moritz und den Ex-Koblenzer Laux auf 2:0 zu erhöhen. Die beste Chance für die TuS in der ersten Spielhälfte hatte Michael Stahl kurz vor Pausenpfiff, als ein Weitschuss vom ehemaligen Koblenzer Keeper Dieter Paucken gerade noch über die Latte gelenkt werden konnte.

Vielleicht war das Spiel ja gar nicht so schlecht, aber die Fans waren zur Halbzeit bereits restlos bedient, da die TuS vor dem Tor mal wieder so harmlos agierte wie ein zahnloses Löwenbaby – gut bis zur Sechzehnergrenze, aber danach war die Luft raus.
Der Optimismus, noch etwas Zählbares aus dem Südstadion mitzunehmen, war eigentlich schon nicht mehr vorhanden, und so versuchte ein Großteil, wenigstens das schöne Wetter zu genießen und fläzte sich beispielsweise auf die Tartananlaufspur der Sprunggrube.

Die zweite Hälfte begann für die TuS ohne Wechsel und das altbekannte Bild herrschte auch hier wieder: die TuS konnte ihre durchaus guten Chancen einfach nicht verwerten und wurde dafür bestraft. In der 59. Minute spielte Köln unsere Abwehrreihen durcheinander und Fabian Montabell ließ mit einem platzierten Schuss in die linke untere Ecke Kadir Yalcin keine Chance.

Spätestens jetzt war der komplette Block komplett gefrustet, wenn sie nicht gerade selber Fußball spielten und versuchten, noch irgendetwas aus diesem verkorksten Tag herauszuholen und wenigstens noch etwas zum Lachen zu haben - was im Folgenden auch spannender anzuschauen war als das eigentliche Geschehen.

Kurz nach der Einwechslung eines weiteren alten Bekannten in der 65. Minute, Christian Pospischil für Fortuna, spielte Angelo Barletta einen folgenschweren Fehlpass, der sogleich mit dem 3:0 bestraft wurde, wieder erzielt durch Fabian Montabell.

Die daraufhin von der TuS vorgenommenen Wechsel, Jura Gros anstelle von Tokio Nakai ins Spiel zu bringen und damit den torgefährlichsten Spieler vom Platz zu nehmen, und außerdem der Wechsel von Lukas Klappert für Patrick Nonnenmann, also einen Defensivmann für einen Defensivmann zu bringen stießen im Block auf kollektive Unverständnis, gab es jetzt schließlich erst recht nichts mehr zu verlieren. Warum also keinen Stürmer bringen oder jemand Langes vorn reinstellen?

Zwar konnte Thomas Klasen in der 71. Minute den Ehrentreffer für die TuS erzielen, so war dieser doch letzten Endes auch nur noch ein schwacher Trost, denn die kurze Drangphase der TuS kurz vor Schluss, wenn man sie denn so nennen konnte, kam eindeutig zu spät.

Nach Abpfiff wurden die Rufe nach einer Trainerentlassung von denen, die nicht schon vorzeitig den Block verlassen hatten immer lauter, brachten aber genauso wenig wie das späte 3:1.


Die Rückfahrt gestaltete sich erneut sehr nervenschonend, und trotz der Niederlage gab es noch einige Lacher – wenigstens das und um zwanzig vor Sechs waren wieder in Koblenz angekommen.
Bleibt wieder nur zu hoffen, dass die TuS am 04. Mai mal einen ihrer besseren Tage hat, wenn die Mainzer Reserve auf dem heimischen Oberwerth zu Gast ist. Ich würde allzu gerne auch nochmal über einen Heimsieg berichten in dieser doch schon sehr weit fortgeschrittenen Saison ;)


Haltet durch, wir haben's bald geschafft!
Kann fast nur noch besser werden...
liebe Grüße,
eure Ju!


PS: Ach ja, falls es jemand noch nicht gesehen hat, betreibe ich hiermit etwas Eigenwerbung:
Wer nochmal ein paar Bilder aus vergangenen Zeiten sehen möchte, der darf sich folgendes Video von mir ruhig angucken, würde mich zumindest freuen! - http://www.youtube.com/watch?v=z9v7W3Cj4R8

Donnerstag, 1. März 2012

Ein sechster Eintrag über eine ziemlich blau-schwarze Woche; von der Tour nach Wuppertal, dem Nachholspiel gegen die Fohlen und einem latscho Kinofilm

Nachdem die TuS bereits unter der Woche im Rheinlandpokal die SG Mülheim-Kärlich mit 4:0 aus dem Wettbewerb gefegt hatte, hoffte der optimistische TuS-Fan nun auf eine Weiterführung des Aufwärtstrends beim Regionalligaspiel in Wuppertal.
Um kurz nach zehn Uhr morgens trafen sich also die, die beschlossen hatten, mit dem Bus die Reise nach Wuppertal anzutreten, auf dem Parkplatz am Stadion – man kennt sich, meistens sind es dieselben; auf diesem Wege mal ein paar Grüße an euch, ihr seid toll!

Die Fahrt verlief ziemlich entspannt und spaßig, auch die Irrfahrt quer durch Wuppertal war sehr amüsant. Schließlich hatte der Bus sein Ziel gefunden und der blau-schwarz-beschalte Inhalt des Fanbusses leerte sich auf die Straße. Vor dem Stadioneingang wurde dann noch schnell das letzte Bier getrunken und sich dann durch die obligatorische Sicherheitskontrolle begeben.
Da die Zeit bereits ziemlich weit vorgeschritten war, wurde, kaum, dass ich den Block betreten hatte, die Partie angepfiffen. Rückkehrer Stefan Haben bestritt heute sein erstes Regionalligaspiel im Trikot der TuS und Michael Stahl übernahm für den nach seiner Verletzung lediglich auf der Bank sitzenden Angelo Barletta wieder die Kapitänsbinde.
Das Spiel gestaltete sich anfangs noch wenig aufregend, da sich beide Mannschaften in der Anfangsphase nicht viel schenkten. In der vierzehnten Minute dann der erste Schreckmoment, als nach einem Ballverlust Michael Stahls der Wuppertaler und Ex-Koblenzer Knappmann den Ball beinahe im Koblenzer Kasten unterbrachte.
In der Folge die Gastgeber leicht dominanter, aber die TuS hielt immer dagegen und versuchte, durch gelegentliche Konter Akzente zu setzen. Jedoch blieb es bis zum Pausenpfiff beim torlosen Remis.
Die zweite Halbzeit wurde praktisch mit einem Paukenschlag eingeleitet: die TuS konnte nach einem wunderschön ausgespielten Spielzug nach einem Kopfball das 1:0 markieren, Torschütze war unser Toptorschütze Michael Stahl, der jetzt mit sieben Treffern die interne Torschützenliste anführt.
Die Partie entwickelte sich zu einer von der flotten, spannenden Sorte mit vielen Chancen. Soviel Drama, wie dann aber nach der gerechtfertigten, aber unnötigen roten Karte von Johannes Göderz nach einem Tritt an seinem Gegenspieler noch aufkam, hätte das Nervenkostüm einiger TuS-Fans dann aber nicht gebraucht, denn so musste die TuS etwas mehr als dreißig Minuten in Unterzahl die Wuppertaler Angriffe abwehren.

Es wurde auch wie erwartet noch sehr brenzlig, besonders beim Pfostentreffer der Wuppertaler kurz vor Schluss blieb unter anderem mir beinahe das Herz stehen.
Doch die Mannschaft kämpfte mit großem Engagement – aber auch mit Aktionen hart an der Fairplay-Grenze, wie Kadir Yalcins gelbe Karte durch zu langes Trödeln – doch schließlich beendete der Schiedsrichter die Partie und somit durfte die TuS den zweiten Saisonsieg in der Regionalliga feiern. Kaum war der Pfiff ertönt, stürmten die etwa 200 mitgereisten Koblenzer Anhänger nach unten zum Zaun, um die Mannschaft abzuklatschen und mit ihnen das Erfolgserlebnis gebührend zu bejubeln.
Anschließend ging es gutgelaunt zurück zu unserem Fanbus. Die Rückfahrt verlief schneller als die Hinfahrt, im Fanbus waren alle müde wegen des aufregenden Spieles aber auch schrecklich glücklich. Es war wunderschön, wieder einmal mit drei Punkten von auswärts wieder in Koblenz einzufahren, bis zu diesem Tag hatte es ein Jahr gebraucht. Als dann am Sonntag auch noch die Koblenzer U23 durch einen 3:1 Sieg in der Rheinlandliga von den Abstiegsplätzen klettern konnte, war das Fußballwochenende perfekt.

Am Stadion angekommen wurde sich verabschiedet – aber am Dienstag würde man sich schon wiedersehen, denn dann stand das Nachholspiel gegen die Gladbacher Reserve daheim auf dem Oberwerth an.

Zweitausendeinhundertachtundzwanzig Zuschauer hatten sich also drei Tage später im heimischen Rund eingefunden und hofften auf einen weiteren Sieg.
Patrick Nonnenmann seine Sperre ausgesessen und war wieder im Kader und Johannes Göderz war durch seine rote Karte logischerweise nicht dabei, für ihn gab der junge Lukas Klappert sein Startelfdebüt in der Abwehr.
Die Gladbacher Reserve startete stärker in die Partie als die TuS, doch diese erkämpfte sich mit der Zeit immer mehr Anteile und konnte auch einige Chancen für sich verbuchen – allerdings fiel kein Tor. Chancen wie von Michael Stahl nach Zuspiel von Mineiro blieben ungenutzt.
Mönchengladbach schaffte es dennoch noch vor dem Pausenpfiff, in der 43. Minute das Führungstor zu erzielen. Tolga Cicergi konnte einen nach einem Eckball abgefangenen Ball mit einem harten Schuss optimal verwerten und ließ Kadir Yalcin keine Chance.
Also ging es mit Rückstand in die Pause, und es blieb nur darauf zu hoffen, dass Trainer Michael Dämgen den Jungs in der Halbzeitpause die richtigen Worte für die zweite Spielhälfte mitgab.
Jedoch passierte in der 49. Minute das, was eigentlich vermieden werden sollte. Jung-Hun Kim konnte in der 48. Minute seine Gelegenheit zum Ausgleich nicht nutzen und im Gegenzug erzielte Fabian Bäcker das 2:0.
Die TuS ließ sich durch diesen Nackenschlag allerdings nicht beirren und wurde immer stärker und dominanter. Lediglich der Ball wollte nicht ins Tor, Tokio Nakai (54.) und Jura Gros (59.) fanden in Gladbachs Keeper Blaswich ihren Meister.
Einzig Thomas Klasen konnte an diesem Abend den Torwart überwinden, in der 66. Minute war es soweit. Michael Stahl brachte den Ball in den Strafraum, Jung-Hun Kim schaffte es im allgemeinen Durcheinander, den Ball zu Thomas Klasen weiterzuleiten und der haute einfach drauf.
Die trotz des Rückstands gute Stimmung erhielt durch den Anschlusstreffer noch einmal einen Antrieb – die Fans peitschten ihre Mannschaft immer weiter lautstark nach vorne, in der Hoffnung auf den Ausgleich. Genug Chancen waren ja gegeben.
Doch die Zeit verrann schnell und trotz weiterer guter Gelegenheiten stand es kurz vor Schluss noch 2:1. Es wurde noch einmal hektisch auf dem Platz, sogar Kadir Yalcin wagte sich bis an die Mittellinie vor. Leider brachte es alles aber nichts mehr, der Schiedsrichter beendete nach vier Minuten Nachspielzeit die Partie und die Gladbacher nahmen drei Punkte mit nach Hause.
Allerdings hatte sich die Mannschaft ihren Applaus trotz allem redlich verdient, denn es war erneut eine ansprechende Vorstellung, die aufzeigt, dass sich das Team langsam findet und einen auf eine bessere Rückrunde hoffen lässt.
Wir glauben an euch, Jungs! Ihr schafft das!

Am Mittwochabend ging diese fußballverseuchte Woche in die nächste Runde: die Vorpremiere von Julian Tureks Kinofilm „LATSCHO – Ein Jahr mit der TuS“ stand an und so fanden sich ab achtzehn Uhr viele Leute rund um die TuS und auch einige Ehemalige im OdeonApollo-Kino in Koblenz ein, um den Film gemeinsam anzuschauen. Anwesend waren die aktuelle Mannschaft und ein Großteil der Mannschaft von letztem Jahr… aber auch zwei Spieler aus Zweitligazeiten hatten den Weg zurück nach Koblenz auf sich genommen: Zoltan Stieber und Benni Lense waren auch gekommen um sich den Film anzugucken.
Kurzfristig absagen mussten leider Petrik Sander und Milan Sasic, was sehr schade war, da beide als Teil der TuS-Familie ebenfalls im Film zu sehen sind. Aber auch so hatte die Vorpremiere den Charakter eines großen Familientreffens, bei dem sich alle mit allen unterhielten und es teilweise so wirkte, als seien die Ehemaligen niemals weggewesen.
Zum Film kann ich nur sagen: GEHT HIN UND SCHAUT ES EUCH AN. Am besten mehrmals. Es ist richtig richtig richtig toll: witzig und erheiternd, weil man die Jungs von damals und heute hinter den Kulissen beobachten kann, sich eventuell an die Tage zurückerinnert oder sich vielleicht auch ein- oder zweimal selber auf der Leinwand entdeckt, aber auch traurig, wenn man beispielsweise wieder erleben muss, wie die Mannschaft das Rheinlandpokalfinale gegen Trier verloren gibt und kurz danach alles auseinanderfällt.
Von mir gibt es eine dickes Lob und ein noch dickeres Danke an Julian und seine Helfer, die mit geringen Mitteln ein solch tolles Ergebnis, ein solches Geschenk an alle die, die die TuS Koblenz lieben, auf die Leinwand gebracht haben und einmal wieder einmal vor Augen führen, warum man sich jede Woche wieder ins Stadion quält: weil die TuS einfach ein total geiler Verein ist.

Weiter geht es jetzt Samstag mit dem Heimspiel gegen Kaiserslautern II. ALLE INS STADION!

liebe Grüße,
eure Ju :)

Dienstag, 31. Januar 2012

Ein fünfter Eintrag über das Spiel in Verl und alles was dazugehört

Zuerst gibt es erst einmal etwas Erfreuliches zu berichten: Stefan Haben ist nach einem halbjährigen Intermezzo bei Fortuna Köln wieder zur TuS zurückgekehrt und erhält für’s Erste einen Vertrag bis zum Ende der Saison, soll aber auch danach weiter im Trikot der TuS Koblenz auflaufen. Zudem sicherte sich die TuS die Dienste des Kroaten Tino Lagator. Herzlich willkommen in Koblenz beziehungsweise Willkommen zurück, Stefan und Tino!

David Sasse und Seung-Yeob Ok haben die TuS wiederum verlassen. Auf diesem Weg nochmal alles Gute und Danke an die Beiden!


~*~


Am 29. Januar des neuen Jahres startete auch die TuS in die Rückrunde der laufenden Saison. Nach dem spielfreien Spieltag am Wochenende zuvor stand nun endlich das erste Spiel an: auswärts in Verl.

Verl.
Wo liegt das eigentlich, fragten sich einige und mussten eine Landkarte zu Rate ziehen. Andere, die bereits schon mit nach Wiedenbrück gefahren waren, wussten, dass Verl dort in der Nähe liegt und konnten so mit ihrem Wissen alle anderen aufklären.
Für alle jedoch bedeutete Verl ein weiteres kleines Fußballnest mit einem Stadion mit Sportplatzcharakter, eben so wie beispielsweise in Wiedenbrück und Elversberg schon erlebt.
Die Zeiten von Spielen im Borussia Park oder im Dresdner glücksgas-Stadion (urks. Dieser neue Name O.o) sind mittlerweile ja leider Geschichte.

Und so stand ich am Sonntagmorgen um Sechs Uhr auf, um die Reise nach Koblenz anzutreten, und um von dort mit dem DKF-Bus nach Verl zu fahren.
Der Bus war voll besetzt – nebenbei bemerkt hat dieser Umstand mittlerweile Seltenheitswert, leider – nach der langen Zeit der Winterpause und den mehr oder minder erfolgreich bestrittenen Hallenturnieren war die Tour hier endlich wieder das, was im Fanleben mit am meisten Spaß macht.

In Verl angekommen erwartete die Fankolonne das, was alle bereits erwartet hatten. Ländliche, landwirtschaftlich geprägte Umgebung und eine Stadt, die trotz circa 25.000 Einwohnern eher anmutete wie ein Dorf irgendwo in der Pampa.



Dementsprechend fiel dann auch das Urteil über das Stadion an der Poststraße aus: nach ellenlangen Irrwegen zwischen Pferdeweiden, Bauernhöfen und Bolzplätzen erwartete uns ein Sportplatz, der zwar ein Fassungsvermögen von etwa 5000 Zuschauern aufweist, jedoch wird dieser Wert in der Regionalliga wohl selten erreicht – an diesem Tag sollten es 400 Zuschauer sein, die dem Sportspektakel beiwohnten, davon letzten Endes etwa 150 Mitgereiste aus Koblenz.

Jedoch dauerte es zu Anfang erst einmal etwa zehn Minuten, bis der Kassenwart des Gästeblocks sich blicken ließ – so standen wir als erste Ankömmlinge so lange in der Schlange und belehrten einen der anwesenden Sicherheitsmenschen von dem (schönen) Irrglauben, die TuS stünde auf einem der vorderen Plätze der Tabelle.

Als das Billet gelöst war und die Auswärtigen begann, die Örtlichkeit zu inspizieren, mussten neben mir noch weitere hungrige und durstige Fußballcracks feststellen, dass der Imbissstand ebenfalls seine Fenster noch geschlossen hatte. Ernüchterung machte sich breit, bis etwa eine Viertelstunde später der Schlemmerstand seine Pforten öffnete und sich der inzwischen angewachsene Koblenzer Mob auf das ausgeschenkte Bier stürzte.

Es kann teilweise am Spiel gelegen haben, dass kurz nach der Halbzeit das Bier schon komplett ausverkauft war, oder aber einfach daran, dass nicht gerade viel davon gelagert war. Denn das, was geboten wurde, war nicht gerade das Gelbe vom Ei, auf beiden Seiten nicht.

Die TuS schaffte es nicht, ihre vorhandenen Chancen zu verwerten, bestes Beispiel war Jura Gros, der von der rechten Seite aufs Tor zugelaufen kam und den Ball gefühlte 20 Meter zu hoch und in Richtung der Eckfahne vorbeizimmerte.
Auf Koblenzer Seite verbesserte sich das Geschehen nach der Einwechslung von Thomas Klasen, der an diesem Tag viele gute Akzente setzen konnte.

Verl konnte den Ball während der gesamten 90 Minuten ebenfalls nicht im Koblenzer Gehäuse unterbringen, auch wenn es zwischendrin mehrfach eng für die TuS-Defensive wurde: gleich vier Mal in den neunzig Minuten musste ein Spieler auf der Linie retten.

Den Schlusspunkt der Partie setzte Michael Stahl, der erst einen Angriff der Verlers Haeder verhinderte und auf der Gegenseite verfehlte, in der letzten Spielminute das Siegtor für die Blau-Schwarzen zu erzielen, indem er an Verls Keeper Maric scheiterte.


Das Fazit des Spiels fällt schwer. Es war eine durchwachsene Leistung, mit vielen guten Chancen und die Mannschaft war in der Zweiten Halbzeit eigentlich für unsere Verhältnisse sehr agil und hat gekämpft, nur bloß das Tor nicht getroffen.
Und wer das Tor nicht trifft, auch wenn man fast alleine davorsteht, der hat auch keine Punkte verdient.


Doch nun zu dem Vorfall, der im Endeffekt vielleicht mehr diskutiert wurde, als das Spiel selbst.
Selbst im Radio wurde die Nachricht der Randale durch die "verdammten Fußball'fans'" durchgegeben und die Nachricht machte schnell die Runde.
Der Polizeibericht und der zugehörige Artikel der RZ, dessen Quelle eben der Bericht der Polizei war, vermittelten ein Bild des Vorfalls, wie er schon so oft in den Medien aufgekommen war, das altbekannte Schwarz-Weiß-Gemälde.

Nun ja, aber mal darüber nachgedacht, dass das, was da steht nur teilweise war wie beschrieben?
Wenn man schon vorher Vorurteile und dergleichen gegen Ultras hegt, dann mag man dazu neigen, vorschnell zu urteilen, weil man meint, ein allumfassendes Bild des Vorfalls zu haben, selbst, wenn man gar nicht dabei war.
Und der Bericht kommt von der Polizei, mag man denken, die werden schon eher recht haben als solche gewalttätige Asoziale.

Ich möchte jetzt nicht irgendwem die Schuld absprechen, da ich nicht alles, was passiert ist, mitbekommen habe, und ich maße mir daher auch nicht an, ein endgültiges Urteil zu fällen.
Aber ich habe einiges mit eigenen Augen beobachten können, und gerade da, als unser Bus keine zwanzig Meter vom Ort des Geschehens entfernt stand, machte die Polizei nicht, wie im Polizeibericht beschrieben, den Eindruck, als bemühe sie sich um deeskalierendes Verhalten. Nur einfach mal so als Anmerkung.

Mehr möchte ich jetzt auch nicht mehr dazu schreiben.
Es war ein ziemlich beschissener Vorfall, der nicht nur mich nachdenklich zurückgelassen hat und der mich auch jetzt immer noch beschäftigt.

Für mich ist dieser Vorfall aber auf jeden Fall keinesfalls dieser von der Polizei dargestellte Konflikt von Gut gegen Böse, beide Parteien haben Fehler gemacht. Es ist passiert, was passiert ist und man kann es nicht mehr ungeschehen machen.
Hoffentlich passiert so etwas so schnell nicht mehr, denn durch genau solche Vorfälle fühlen sich die, die sowieso schon ein negatives Bild von der Fanszene haben, wieder in ihrer Meinung bestätigt. Und dabei ist eine Fanszene eigentlich eine richtig tolle Sache.

In diesem Sinne,
Grüße, Ju