Mittwoch, 11. September 2013

8. Spieltag der Regionalliga Südwest 2013/2014: SC Pfullendorf - TuS Koblenz 1:2


Die TuS hat es am Wochenende geschafft und nach acht Spieltagen zum ersten Mal drei Punkte aus einem fremden Stadion mitgenommen. Somit stehen nun also zwei Siege zu Buche, die Lage ist bei gleichzeitig fünf Niederlagen und einem Unentschieden auf dem Konto aber weiterhin prekär.

Der Tag begann für mich um viertel vor sechs Morgens. Die Tour nach Pfullendorf, das Spiel mit der für uns weitesten Anreise, nämlich über vierhundert Kilometern, stand an. Für mich eine Premiere, letztes Jahr war ich nicht mitgefahren.
Der DKF-Bus fuhr um acht Uhr – nach den ganzen Touren nach Trier, Mainz, Frankfurt und so in den letzten Jahren zuvor wieder eine Auswärtsfahrt von der Sorte Ganztagestour. Auch mal wieder schön.


Mit ausverkauftem Bus machte sich also unsere kleine TuS-Allesfahrer-Meute auf in Richtung Baden-Württemberg und nach einer relativ entspannten Fahrt kletterten wir um kurz nach eins mitten im beschaulichen Pfullendorf aus dem Bus, wo sich bereits einige von denen, die mit den Neunern oder ihren Autos hergekommen waren, ebenfalls befanden.

Vorbei am kleinen Waldschwimmbad ging es dann zur Geberit-Arena, dem ehemaligen Waldstadion, das zwar nicht so aussieht, aber mit einem Fassungsvermögen von 10.000 Leuten im Moment mehr Leute fasst als unser Stadion Oberwerth.


Nachdem der Bierstand inspiziert wurde, kamen bereits die Mannschaftsaufstellungen: André Marx stand bei der TuS wieder in der Startelf, dafür saß Stefan Haben wieder auf der Bank. Jerome Assauer fiel erneut verletzt aus, weshalb Dimitrios Ferfelis von Beginn an spielte. Überraschend war, dass Julius Duchscherer für Kevin Lahn, der wegen Rückenbeschwerden ausfiel, in der Startelf stand.

Das Spiel begann und die Schängel hatten einen besseren Start. Es war Patrick Stumpf, der nur wenige Minuten nach Anpfiff durch einen strammen Schuss aus zehn Metern die TuS beinahe in Front bringen konnte.
Doch ehe die TuS ihre leichte Überlegenheit ausbauen und das Spiel weiter machen konnte, verlor Jo Göderz den Ball nach einem bösen Abspielfehler in der eigenen Hälfte an den Pfullendorfer Thomas Arnold, der seinen darauf folgenden Sololauf in Richtung Tor mit dem 1:0 für die Hausherren krönte. Bei mir gingen in dem Moment – die neunte Minute war es, nur zur Erinnerung – schon die Schleusentore auf und ich saß hinten und flennte.
Die Fans waren sauer und resignierten schon, auch, als die TuS direkt danach diverse Chancen elendig versemmelte.

Dabei war Pfullendorf selber ziemlich schlecht und spielte nach der Führung genauso unsicher wie die TuS in dem Moment vor dem Führungstor. Ein Glück für die TuS, dass die SCP-Elf mit der Führung nicht allzu viel anzufangen wusste.

In der 20. Minute dann wurde Anel Dzaka im Pfullendorfer Strafraum umgelegt und der Schiri entschied auf Elfmeter. Diesen konnte Dimitrios Ferfelis sicher verwandeln. Damit war der Rückstand wieder egalisiert, aber trotzdem spielte weiter Not gegen Elend.
Immer wieder leisteten sich beide Mannschaften haarsträubende Fehlpässe und Patzer, bei denen sich jeder, egal ob Trainer oder Fan einfach nur die Haare raufen möchte. Was ebenfalls auffiel, dass unsere Mannschaft die Gegner viel zu oft einfach flanken ließ, ohne richtig zu stören und dazwischen zu gehen. Im Gegenzug landeten Pfullendorfs Rettungsklopper aus dem Sechzehnmeterraum oft genug bei Koblenzer Spielern statt bei ihren eigenen.

In den folgenden fünfzehn Minuten gab es mehrere Angriffe beider Teams, bei denen aber mangels wirklich gefährlicher Aktionen nichts heraussprang.
Brenzlig wurde es erst wieder in der 40. Minute, als Patrick Stumpf den Ball aus etwa zwanzig Meter Entfernung an den rechten Pfosten des Pfullendorfer Gehäuses setzte, nachdem Keeper Julian Grundler noch mit den Fingerspitzen drankommen konnte. Die darauf folgende Ecke brachte nichts ein.

Pfullendorf hatte kurz vor der Pause schließlich noch einmal die Chance zur erneuten Führung. Einen ersten versuchten Pass nach vorne konnte Thomas Gentner noch abwehren, doch der Abpraller landete wieder bei einem der Rot-Weißen; zum Glück konnte Dieter Paucken den Schuss von Ozorio-Fuschilo abwehren.

Kurz darauf war dann Halbzeit.
Mittlerweile regnete es auch ziemlich und der Regen machte das Geläuf noch schwieriger zu bespielen.

Nach dem Seitenwechsel ging es genauso weiter wie vor der Pause. Nach einer Ecke für die TuS verfehlte Julius Duchscherer den Ball, sodass Pfullendorf zum Konter kommen konnte, André Marx konnte den Angriff jedoch etwa auf Höhe der Mittellinie mithilfe eines Fouls unterbinden. Dafür gab es zu Recht gelb.

Zwei Minuten später endlich die Erlösung: Julius Duchscherer luchste seinem Gegenspieler den Ball ab und flankte den Ball von der Sechzehnergrenze zu Dimitrios Ferfelis, der sich, mit dem Rücken zum Tor stehend, den Ball selber auflegte und mit einem Fallrückzieher ins Tor beförderte; der Torwart der Pfullendorfer blickte dem Ball bloß noch verdutzt hinterher.

In der 59. Minute erzielte Eldin Hadzic noch beinahe das 3:1, scheiterte aber an einem guten Reflex Grundlers im gegnerischen Tor.

In den nächsten Minuten wurde Pfullendorf wieder, konnte aber glücklicherweise keinen Profit daraus ziehen. Auch, wenn es in der 64. Minute wieder ziemlich knapp wurde, als Hepp aus zehn Metern nur den Pfosten treffen konnte, blieb es beim 2:1. Die Zeit lief nun gegen den SC Pfullendorf, während die Schängel irgendwie versuchten, ihren Vorsprung über die Zeit zu retten.

Mit weiter verstreichender Zeit nahmen Fouls und Freistöße auf beiden Seiten immer mehr zu, Dieter Paucken betätigte sich einmal als Balljunge für sich selbst und der SC Pfullendorf schickte in der Schlussphase beinahe alles in die Spielhälfte der Schängel, was zwei Beine hatte.
Dennoch brachte das alles nichts mehr, die TuS konnte ihren zweiten Saisonsieg im achten Spiel und ersten Auswärtssieg eintüten. Puh.

Vielen Fans war trotzdem, aufgrund der noch immer nicht allzu komfortablen Lage in der Tabelle und dem trotz Sieg nicht wirklich guten Spiel, nicht allzu sehr zum Feiern zumute, sodass ein Großteil den Gästeblock direkt verließ, ohne auf die Mannschaft zu warten. Andere Fans beschimpften Spieler und Trainer – da kann ich allerdings nichts zu sagen, da ich nicht mitbekommen habe, was wann von beiden Seiten gesagt wurde.
Generell denke ich, dass Kritik, gerade von Fanseite aus, eine gute Sache ist – ich mache oft ja auch genau das - Beleidigungen gehen aber für mich gar nicht. Ich kann verdammt gut verstehen, wenn ein Großteil frustriert über das schlechte Spiel und die durchwachsenen bisherigen Saisonleistungen ist und findet, dass sich nicht schnell genug weiterentwickelt wird – aber dadurch, dass man die Mannschaft beleidigt, wird es in den Spielen danach doch auch nicht besser...
Das solls aber von mir dazu gewesen sein.

Spielfazit: Das Spiel gegen Pfullendorf ist für mich genau das Gegenteil zum Spiel gegen Kaiserslautern II. Gegen Lautern ging die TuS in Führung und hat ein relativ gutes Spiel abgeliefert, aber dennoch verloren, das Spiel gegen Pfullendorf war ziemlich durchwachsen der Rückstand resultierte aus einem bösen Patzer und war somit mehr ein Geschenk an die Gastgeber als irgendetwas anderes. Das erste Tor war – mal wieder – ein Elfmeter, das 2:1 dafür aber richtig gut herausgespielt und versenkt. Warum geht so ein Spielzug mit Tor nicht öfter, die Jungs können es ja anscheinend doch?!
Über die Bedeutung dieses Spiels hier für das nächste mache ich mir keine Gedanken, es kommt doch sowieso alles anders als gedacht und gewollt und überhaupt.

Auf jeden Fall noch einmal danke an den DKF für die geile Tour, langweilig war es auf jeden Fall nie.

Bis nächste Woche gegen Zweibrücken,
liebe Grüße, eure Jule :)

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