Dienstag, 17. September 2013

9. Spieltag der Regionalliga Südwest 2013/2014: SVN Zweibrücken - TuS Koblenz 1:1


'Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen' ist ein Sprichwort, dass im Moment ziemlich gut zur TuS passt. Im Spiel gegen den Aufsteiger und vor dem neunten Spieltag Tabellenzehnten SVN Zweibrücken trennte die TuS sich zum zweiten Mal in dieser Saison unentschieden vom Kontrahenten. Was bleibt, ist mal wieder ein in sich selbst widersprüchliches Gefühl, dass die Mannschaft einerseits wieder aus dem Spiel heraus kein Tor erzielen konnte und auch sonst nicht gerade mit spielerischer Brillanz geglänzt hat, aber dennoch am Ende doch mehr als nur ein Punkt hätte herausspringen können.


Die Fahrt nach Zweibrücken fand für mich diesmal wieder mit dem DKF-Bus statt, der dieses Mal halb leer war. Dementsprechend ruhig war auch die Fahrt.
Die Pfalz empfing ihre Gäste mit Regen: Als der Himmel immer grauer und es draußen immer regnerischer wurde und der Bus über kurvige Landstraßen quer durch Felder bis zum Horizont und Dörfer, die aus den Achtzigern hätten stammen können, fuhr, ergoss sich ein erster Regenguss über unseren Bus.


Schließlich in Zweibrücken angekommen und auf einem größeren Parkplatz gestrandet, fragte ich mich zwei Dinge; erstens, warum zum Geier ist es hier so arschkalt?, und zweitens: Ich sehe hier kein Stadion, sicher dass wir hier richtig sind?

Doch, wir waren richtig, der Eingang fand sich hinter einem Krankenwagen und einigen Bäumen versteckt und der Grund, dass man das Stadion von weitem nicht sehen konnte, lag daran, dass es eigentlich gar kein Stadion war und es daher auch kein Flutlicht gab. Stattdessen standen die wenigen schon anwesenden TuS-Fans an einem Sportplatz, dessen Gästeblock nachträglich mit Zäunen ausgestattet worden war.
Dafür waren aber alle Ordnungskräfte ziemlich entspannt drauf, Polizei war so gut wie gar nicht zu sehen und bei den Getränkepreisen kann sich so manch anderer Verein eine dicke Scheibe von abschneiden.



Die Mannschaft lief heute mit einer nur auf einer Position veränderten Startelf auf. Für den ausgefallenen Dieter Paucken stand Fabrice Vollborn zwischen den Pfosten, Jerome Assauer war aufgrund seiner Verletzung weiterhin nicht einmal im Kader. Julius Duchscherer stand nach Pfullendorf zum zweiten Mal in der Startaufstellung

In den ersten fünfundvierzig Minuten hatte Zweibrücken mehr Spielanteile, doch immer wieder kam auch die TuS mal vor das gegnerische Tor und gab da ihre Visitenkarte ab. Erneut war das alles kein fußballerischer Leckerbissen, was uns da geboten wurde, und als es dann auch noch anfing, dermaßen zu regnen, dass man als Fan nichts anderes konnte als sich unter irgendwelche Regenschirme oder den Würstchenstand zu verkriechen um darauf zu warten, dass der Regen beizeiten wieder aufhört, beschränkten sich die Angriffe meist auf hoch und weit und mal sehen ob die vorne was damit anfangen können.

Zweibrücken kam mit dem Platz und den Bedingungen besser klar, allerdings hatte die TuS mit Fabrice Vollborn im Kasten einen sicheren Rückhalt, der unter anderem richtig gefährliche Schüsse noch einmal von der Linie kratzte. So geschehen zum Beispiel in der 37. Spielminute, als er einen von Abdessamad Fachat stramm geschossenen Freistoß aus 25 Metern, der sonst oben rechts in den Winkel gegangen wäre, ins Aus abwehren konnte.
Kurz danach war Halbzeit.

Die TuS kam zu Beginn der zweiten Halbzeit etwas mehr vor das Tor, Dimitrios Ferfelis hatte eine gute Chance zur Führung, aber noch immer hatte Zweibrücken Übergewicht, was eventuell daran lag, dass die Ecken und Freistöße der Gegner viel gefährlicher waren als die der TuS-Elf.

Als Teamchef Nessos in der 55. Spielminute Kevin Lahn für Julius Duchscherer brachte, wurde das Spiel der TuS dann besser. Die Mannschaft kam öfter vor das gegnerische Tor und wirkte auch sonst plötzlich spritziger.
Bezeichnend, dass eine der ersten Aktionen Lahns im Spiel dann schließlich zum Tor für die TuS führte: er hatte sich den Ball geschnappt, legte dann ein Solo bis in den Zweibrücker Strafraum hin und konnte nur per Foul gestoppt werden. Der Schiedsrichter entschied auf Strafstoß, welchen Elfmeterschütze Dimitrios Ferfelis verwandeln konnte.


Aber lange währte die Freude nicht, denn direkt im Gegenzug konnte Andreas Backmann, der den Elfmeter verschuldet hatte, seinen Fehler wieder gut machen und den Ball durch einen Abstauber im Koblenzer Kasten versenken.

In der siebzigsten Minute brachte Dimitrios Ferfelis die TuS beinahe wieder in Front, der hart geschossene Ball krachte jedoch ans Lattenkreuz und wieder ins Feld zurück.

Zwei Minuten später flog André Marx, der bereits in der ersten Spielhälfte gelb gesehen hatte, mit gelb-rot vom Platz, was die Sache nicht unbedingt einfacher machte. Dennoch konnte die TuS sich weiter gegen die Zweibrücker behaupten und immer wieder vor das Tor der Gegner kommen.
An fast allen gefährlichen Situationen in den letzten zwanzig Minuten war Kevin Lahn beteiligt.

Doch es passierte nichts mehr, es blieb beim 1:1.
Und während wir uns wieder auf den Weg zurück in die schönste Stadt an Rhein und Mosel machten, wusste niemand, ob das jetzt ein gewonnener oder zwei verlorene Punkte waren. Fest steht: um wirklich was zu reißen und ein paar Tabellenplätze nach oben zu klettern war dieses Remis definitiv zu wenig.
Davon abgesehen hat die Mannschaft schon wieder nur vom Punkt getroffen, auch wenn es diesmal verdammt knapp war mit dem Lattenknaller, aber mich nervt das dann doch ziemlich, dass es zu mehr als Strafstoßtoren oft nicht reicht, wo wir doch eigentlich die Qualität besitzen, wie man an letzter Saison sieht. So steht die Mannschaft also in den nächsten Spielen weiter unter Zugzwang.

Leider fällt André Marx im nächsten Spiel nun also gelb-rot gesperrt aus, hat und Dimitrios Ferfelis hat in dieser Partie auch seine vierte gelbe Karte kassiert. Wenigstens auf der Torwartposition muss die TuS sich absolut keine Sorgen machen, Fabrice Vollborn hat eine richtig gute Leistung abgeliefert. Sollte Dieter Paucken also noch länger ausfallen, müssen wir uns da keine Gedanken machen.

Machts gut, bis Freitag gegen Worms,
liebe Grüße, eure Jule :)




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