Montag, 12. August 2013

3. Spieltag der Regionalliga Südwest 2013/2014: TuS Koblenz - SC Freiburg II -- 1:1

Da ist er also: der erste Punkt für die TuS. Und das erste Tor für die TuS in dieser Saison.
Aber irgendwie fällt es schwer, zu diesem Spiel wegen des Spielverlaufs ein eindeutiges Fazit zu ziehen. Ein eindeutiges Zeichen, ob der Knoten bei der Mannschaft geplatzt ist, war dieses Spiel nämlich auf keinen Fall.

Genau 1898 zahlende Zuschauer hatten an diesem strahlenden Sonntag den Weg ins Stadion Oberwerth gefunden, der Partie des bis dato Tabellenvorletzten, der TuS, gegen den Tabellenzweiten, die Zweitvertretung des SC Freiburg beizuwohnen, davon sogar eine handvoll Gästefans.

Die TuS begann besser als in den beiden Spielen zuvor, und auch wenn der erste Torschuss in Person von Kinoshita auf das Konto der Gegner ging, war die TuS aggressiv und kam sogar mehrfach selbst vor das gegnerische Tor.
Jerome Assauer stand zuerst im Abseits, danach setzte Anel Dzaka einen Freistoß aus etwa 20 Metern knapp am Tor vorbei.

Nach etwa einer Viertelstunde, in der die TuS leichtes Übergewicht hatte, wurde Freiburg schließlich besser und gefährlicher. Beinahe hätte es in der 15. Minute bereits 0:1 für Freiburg gehießen, doch Dieter Paucken im TuS-Kasten konnte mit einer Parade den Ball, geschossen von Tim Albutat, gerade noch aus seiner Bahn lenken.
Ideal Iberdemaj legte im Gegenzug ein Solo über den halben Platz hin, konnte den Ball aber nicht im Gehäuse des SCF unterbringen.

In der 33. Minute dann die dickste Chance im bisherigen Spiel für die TuS: Nach einem Foul an Jerry Assauer führte Andre Marx den fälligen Freistoß aus dreißig Metern Entfernung aus: der flach geschossene Schuss konnte von Freiburgs Keeper Daniel Batz gerade so mit den Fingerspitzen zur Ecke abgeleitet werden. Das hätte die Führung sein müssen.

In den verbleibenden Minuten ging das Spiel weiter hin und her, sowohl Koblenz als auch Freiburg konnten beide noch Chancen für sich verzeichnen, aber nicht in etwas Zählbares umwandeln.

Nach der Halbzeitpause blieb Anel Dzaka draußen, für ihn kam Kerim Arslan in die Partie.
In den ersten Minuten war das Tempo der Partie wieder sehr hoch, doch wieder verpassten beide Teams, ein Tor zu erzielen. Die heute guten Assauer und Iberdemaj vergaben, wie bereits vor der Pause, mehrere Chancen, die TuS in Front zu bringen.

In der 68. Minute kam Dimitrios Ferfelis für Iberdemaj in die Partie.
Direkt im Anschluss an den Wechsel klärte Andre Marx einen Freiburger Angriff zur Ecke klären. Selbige wurde für die Schängel brandgefährlich, denn Nicolas Höfler kam frei zum Schuss und dieser ging nur knapp über dem Gehäuse von Dieter Paucken drüber.

Direkt danach der Schock: Andre Marx musste nach einem Zweikampf mit einer blutenden Platzwunde ausgewechselt werden, für ihn kam Verteidigerkollege Stefan Haben.

Die TuS ließ sich davon aber vorerst nicht beirren; nach einem Arslan-Solo in den Freiburger Strafraum kam der Ball zu Ferfelis, der den Ball mittels Fallrückzieher im Kasten unterbringen wollte, doch auch dieser Versuch ging knapp über die Latte. Ärgerlich! Das wäre ein schönes Tor gewesen und hätte sowohl der TuS als auch Ferfelis selber vielleicht einen Schub in die Erfolgsspur zurück gegeben. Aber es sollte halt nicht sein.

Nach einer weiteren guten Chance für Freiburg war wieder die TuS an der Reihe das Tor nicht zu treffen. Es war bereits die 86. Minute und auch, wenn es sich zusammengefasst anders liest – die meisten Zuschauer rechneten nicht mehr mit einem Tor in diesem Spiel, doch sie lagen falsch: nach einer Ecke foulte ein Gegenspieler Jerome Assauer deutlich im Strafraum und Schiedsrichter Marcel Schütz entschied sofort auf Strafstoß.

Der Elfmeterpfiff wirkte auf den letzten Metern noch einmal wie ein Weckruf für die Koblenzer Zuschauer, sofort schwollen die Anfeuerungen und Gesänge im Stadion wieder an und viele hielt es nicht mehr auf ihren Sitzen.

Dimitrios Ferfelis überließ Jerome Assauer den Elfmeter und dieser konnte sicher verwandeln.
Da war es nun, das erste Tor für die TuS in dieser Spielzeit! Und wie auch in den beiden vergangenen Partien gegen die Amateure des SC Freiburg war es Jerome Assauer, der für die TuS ein Tor erzielen konnte!

Das Stadion brüllte sich den in den letzten zwei Wochen angesammelten Frust von der Seele und hoffte nun auf einen baldigen Schlusspfiff, um die nun zum Greifen nahen drei Zähler über die Ziellinie zu retten, doch die reguläre Spielzeit verstrich und das Spiel lief und lief immer noch...
Tja, und dann kam es, wie es kommen musste. Nennt es Pech, nennt es Unvermögen, wie ihr wollt, aber nach einem Doppelwechsel der Freiburger und einem von Dieter Paucken parierten Freistoß vor dem Koblenzer Tor, holte der eben erst eingewechselte Freiburger Spieler Florian Kath nun seinerseits einen Elfmeter für Freiburg heraus. In der 93. Minute! Aaargh!

Ärgerlich. Die TuS war in der Vorwärtsbewegung, verlor den Ball aber unglücklicherweise im Mittelfeld und Florian Kath lief beinahe alleine auf das TuS-Tor zu, bis Stefan Haben ihn per Foul stoppte – klarer Elfmeter.

Die TuS-Fans bangten und hofften, doch noch irgendwie den Dreier behalten zu dürfen, „Dieter Paucken!“-Sprechchöre hallten durch das Rund, doch trotzdem war alle Hoffnung vergebens.
Daniele Gabriele, ebenfalls vor zwei Minuten erst eingewechselt, trat an und verwandelte eiskalt.

Der Schiedsrichter ließ das Spiel danach noch zwei Minuten weiterlaufen, doch konnte das die TuS auch nicht mehr retten. Die Partie endete 1:1 und irgendwie fühlte es sich trotz des späten Tores an wie eine Niederlage.




Direkt nach dem Abpfiff machte sich der Freiburger Torwart noch ein paar Freunde in Block 1, indem er dem Block den Mittelfinger gezeigt hatte, nachdem diese ihn ausgebuht hatten, weil er während des Spiels eine der Werbebanden fast auf einen Balljungen geschubst hatte – dieser war seiner Ansicht nach zu langsam gewesen. Daraufhin legte er sich noch mit dem Schängelchen an, der ihn deswegen zur Rede stellen wollte. Folgerichtig war Batz auch einer der ersten, der, von einem heftigen Pfeifkonzert begleitet, im Kabinentrakt verschwand.

Ich erlaube mir jetzt einfach mal im Bezug auf diese Unsportlichkeit dieses Zitat aus einem Lied der Toten Hosen:

Schade, scheiße, wie kann das passieren?
Wie konnten wir gegen so was passieren?
((c) Die Toten Hosen, "Schade, wie kann das passieren")

Nein, im Ernst. So etwas ist unter aller Sau und hätte eigentlich auch vom Schiedsrichter gesehen und geahndet werden müssen, was aber leider nicht passiert ist.
Es wäre natürlich möglich, nachträglich dagegen anzugehen, aber das ist leider ziemlich unwahrscheinlich.




Okay... nun aber der Versuch eines Fazits:
Die TuS hatte für fünf Minuten lang an einem Sieg geschnuppert, es aber am Ende doch vergeigt.
Trotzdem, denke ich, lässt sich auf dem Gezeigten aufbauen. Ich hoffe, dass die Mannschaft im nächsten Spiel gegen Hessen Kassel noch einmal eine Schippe drauf legt, denn auch, wenn das Tor *nur* durch einen Elfmeter fiel, dürfte sich die Mannschaft daran erinnern, dass sie letzte Saison im Tore schießen gut mit dabei war. Vielleicht hat Peter Neustädter ja auch langsam seine Abwehrreihe gefunden und das Ganze spielt sich so langsam ein.
Zu wünschen wäre es zumindest, weil die Zeit für Ausrutscher wie gegen Offenbach und Homburg – ich nenne die ersten beiden Spiele jetzt einfach mal so – langsam einfach nicht mehr da ist.
Wir brauchen langsam Tore und Punkte, um nicht für den Rest der Saison im unteren Tabellendrittel herumzukrebsen, denn, auch wenn sich vor Saisonbeginn noch um das Saisonziel gestritten wurde, Abstiegskampf hatte niemand auch nur in Erwägung gezogen, denn das liegt klar unter dem, was die Mannschaft zu leisten imstande wäre, würde sie ihr volles Potenzial abrufen.
Aber das kommt noch. Hoffentlich bald.


Also bis in einer Woche beim nächsten Versuch, drei Punkte einzuheimsen,
liebe Grüße,
eure Ju :)

Alle nach Kassel!

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