Samstag, 31. August 2013

6. Spieltag der Regionalliga Südwest 2013/2014: Eintracht Trier - TuS Koblenz 2:0

Dieses Mal gab es keine Punkte für die TuS in Trier. Die Mannschaft hat zwar gekämpft, war letztendlich vor dem Tor aber nicht zwingend genug. So schlugen eben die Hausherren zwei Mal eiskalt zu, wie es nun einmal so oft passiert.

Die Tour begann für die, die sich mit dem DKF-Bus auf den Weg nach Trier machten, um sechzehn Uhr am Stadion Oberwerth. Der Bus war fast bis zum letzten Platz gefüllt und es herrschte verdammt gute Stimmung und Vorfreude auf die Partie im Moselstadion, die selbst nach einem längeren und einem kürzeren Stau und dem Entschluss, dieses Mal auf eine Raucherpause zu verzichten, nicht verdorben werden konnte.
Als wir direkt vor den Toren des Moselstadions aus dem Bus stiegen, waren wir dennoch beinahe die ersten Gästefans am Kassenhäuschen.
Positiv: es war nur sehr wenig Polizei zugegen und die Anwesenden verhielten sich unauffällig.

Ein paar Minuten nach unserer Ankunft kamen auch die an, die mit dem Sonderzug nach Trier angereist waren. Eine lange Schlange bildete sich vor dem einzigen Kassenhäuschen, sodass manche noch einen Abstecher in die genau gegenüberliegende Kneipe machten.

Der Anpfiff erfolgte etwa fünfzehn Minuten später, damit alle 2352 Zuschauer, darunter die knapp 400 Schängel-Anhänger noch rechtzeitig vor Anpfiff ins Stadion kamen.

Bei den Mannschaftsaufstellungen keine Überraschungen: Teamchef Nessos schickte die gleiche Elf wie beim letztwöchigen Sieg gegen Neckarelz auf das Feld, auf der Gegenseite spielte Ex-Koblenzer Lars Bender nach seinem Tor gegen Neckarelz bei Trier von Anfang an.

Die ersten paar Minuten des Spiels waren eine Art Findungsphase, beide Teams waren gleichauf und belauerten einander, ehe sich schließlich ein für das ganze Spiel andauerndes Übergewicht zugunsten der Trierer einstellte. Und das, obwohl die TuS gefühlt zwei Drittel Ballbesitz hatte.


Die TuS konnte immer wieder Angriffe verbuchen, doch leider endeten viel zu wenige vor dem Tor, da die Trierer Abwehr sehr gut arbeitete und die meisten Bälle abfangen konnte.
In der 19. Spielminute schlug Trier dann zu: nach einer Ecke konnte die Abwehr den ersten Angriff zwar abwehren, aber der Nachschuss von Christoph Buchner aus sechs Metern saß dann.
Danach präsentierte die TuS sich kurz ziemlich verunsichert, während Trier die eigenen Spielanteile ausbaute, doch dann folgte eine Drangphase der Schängel bis zum Ende der ersten Halbzeit.

Dennoch wurde es in der 30. Minute eng für die Trierer, als ein Dzaka-Freistoß gefährlich in den Torraum kam und Andre Marx den Ball knapp nicht erreichte.
In der 37. Minute traf Patrick Stumpf nur den Pfosten und noch einmal drei Minuten später die bisher dickste Chance für die TuS, als Bartsch von außen in den Trierer Sechzehner flankte, Patrick Stumpf den Ball an Dimitrios Ferfelis weiterleitete und der ein paar Meter vor dem Tor knapp am Ball vorbei rutschte.

Dann passierte das, was jeder Fußballfan von irgendwoher schon kennt: die eigene Mannschaft hat Chancen, ein Tor zu erzielen, vergibt diese alle und im Gegenzug macht dann der Gegner ein Tor.
Genau so war es hier auch: in der 44. Spielminute, also im denkbar unpraktischsten Moment für eine Mannschaft, die in Rückstand liegt, aber dem Treffer zum 1:1 ziemlich nahe ist, zog Matthias Cuntz aus 25 Metern vor dem Koblenzer Kasten einfach mal ab; der Ball prallte an den Innenpfosten und von dort ins Tor – ohne die kleinste Chance für Dieter Paucken, diesen zugegebenermaßen ansehnlichen Treffer zu verhindern.

Nach der Pause hatte Trier dann definitiv mehr vom Spiel.
Quotschalla konnte in der 55. Minute beinahe das 3:0 erzielen, doch der Ball ging aus 17 Metern geschossen zum Glück für die TuS an den Pfosten.
In der 66. Minute erneut Quotschalla. Der Ex-Schalker wurde von Kapitän Abelski bedient und setzte den Ball aus spitzem Winkel knapp über die Latte

Die TuS hatte direkt im Anschluss nach einem Freistoß noch einmal die Chance zum 2:1, Patrick Stumpf konnte den Ball aber nicht im Trierer Kasten unterbringen.

Was mir auffiel, war, dass meist bis zur Mittellinie schnell über außen gespielt, dann jedoch meist in die Mitte Richtung Mittelkreis gelaufen und der Ball nach vorne gekloppt wurde, woraufhin der Ball dann immer postwendend wieder zurückkam – wenn der Ball nicht zuvor durch einen Fehlpass verloren wurde oder die Trierer dem Ballführenden das Spielgerät abluchsen konnten.

Kein Wunder, dass die TuS in dieser Phase nur noch durch Standards gefährlich war. Aber auch dort eher bei langen Freistößen als bei Ecken: die kurz gespielten Ecken versandeten oft irgendwo und die langgespielten konnte Keilmann zumeist ohne Probleme aus der Luft pflücken, da alle sowieso mit Drehung zum Tor in den Sechzehner kamen. Ich bin nicht Vangi Nessos, vielleicht sollte die TuS aber wieder Ecken einüben, die vom Tor weggehen, dass der Torhüter sie nicht direkt fangen kann.

Dieter Paucken konnte noch mehrere potenzielle Treffer für Trier entschärfen, Julius Duchscherer kam für die TuS zu seinem Regionalligadebüt, aber mehr passierte nicht mehr; es blieb beim 2:0.
Damit war die Chance für die Schängel vertan, die Zweifler weiter zu besänftigen und noch weiter Selbstvertrauen zu tanken.

Das Beste am gestrigen Abend waren aber zweifellos unsere Fans. Die Choreografie beim Einlaufen mit Spruchband und Fahnen war einfach nur verdammt schön und wirklich eindrucksvoll, genauso wie die Lautstärke, mit der die gesamten neunzig Minuten und auch noch zwanzig Minuten darüber hinaus gesungen wurde. Ebenso toll war es, dass durch die Choreo viel mehr Fahnen über das gesamte Spiel hinweg zu sehen waren als gewöhnlich.
Ich saß etwa in der Mitte zwischen den beiden Fanlagern und nicht nur in meinen Augen haben wir Koblenzer die Trierer supportmäßig – vom Aussehen her genauso wie lautstärketechnisch – gestern so richtig in die Tasche gesteckt, und das, obwohl das Trierer Fanlager, anders als die Koblenzer, noch ein Dach über dem Kopf hatte.
Der Support war einfach hammer. Ich bin verdammt stolz auf alle, die Teil davon waren. Vielen, vielen Dank dafür.


Fazit: Man muss einfach zugeben, dass Trier besser gespielt und infolgedessen auch verdient gewonnen hat, so blöd das für einen TuS-Fan halt auch ist. Der Schuss zum 2:0 war dann noch einer von der 'Heute klappt auf der anderen Seite einfach alles'-Sorte.

Aber die Jungs haben gekämpft wie Sau. Und in meinen Augen war die Taktik des neuen Trainers, das schnelle und kurze Passspiel, schon in Teilen erkennbar. Die Mannschaft hat allerdings noch einen langen Weg vor sich, ehe die Bewegungsabläufe alle sitzen, aber wer verlangt bitte, dass nach zwei Wochen alles schon einwandfrei klappt? Das funktioniert nirgendwo, nicht einmal beim FC Bayern, also bitte.
Jetzt gilt es, sich konzentriert auf das Spiel gegen die Zweitvertretung des 1. FC Kaiserslautern vorzubereiten, das bereits am kommenden Dienstag, den 3. September um 19.00 Uhr im Stadion Oberwerth stattfinden wird.

Hoffentlich finden wieder so viele Fans ins Stadion, trotz der aktuellen Lage und dem unattraktiven Gegner und sorgen für eine annähernd gute Stimmung im Rund. Denn wie man am gestrigen Support sehen kann: der Verein lebt!

Bis Dienstag also,
Grüße, eure Jule :)

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